Von Therapietelefonat und Stationsarbeit
Es ist weiterhin viel. Und ich weiß, dass mich das früher viel mehr an meine Grenzen gebracht hätte. Manchmal frage ich mich aber, ob ich die mittlerweile einfach nur nicht mehr spüre. Weil es ohnehin wenig Wahl gibt. Dienstag. Ich habe Frau Therapeutin in der Leitung. Den Termin hatten wir schon in der Woche davor gemacht und eigentlich war er für etwas ganz anderes gedacht. Ich rede über die neuesten familiären Entwicklungen. Auf allen Seiten. Auf der einen Seite muss ich mich kümmern. Menschlich und fachlich. Ich bin halt Neurologin, da muss ich zumindest in der eigenen Familie ein Auge auf die Dinge haben. Und auf der anderen Seite gibt es diese Anschuldigungen. „Das kam ziemlich unerwartet“, höre ich mich sagen. Es geht um das Warum. „Ich weiß auch nicht, warum man nach all den Jahren diese Dinge wieder hoch holt. Es gab kaum Kontakt in den letzten Jahren, ich kann rein objektiv kaum etwas falsch gemacht haben“, sage ich. Und reflekti...