Psychiatrie #26 Wenn die Hoffnung sich davon schleicht...
Wohin geht die Hoffnung, wenn sie
gegangen ist?
Und wie füllt man die Leere, Verzweiflung
und das Grau, das sie hinterlässt?
Was macht man, wenn Existieren
nur noch weh tut?
Ein Schmerz in Dir, der lange
nicht so heftig war.
Was machst Du, wenn die Worte
verbraucht sind, das Reden verstummt ist?
Einzeltherapiestunde.
Herr Therapeut wollte eine Liste
über Therapieerfolge.
Also hat Mondkind sich hingesetzt
und eine Liste geschrieben. Von Punkten, die mal angerissen wurden. Und für die
es trotzdem keine Lösung gab.
In der Therapiestunde muss sie zu
jedem Punkt etwas sagen. Etwas für positiv verkaufen, das nicht mal positiv
ist.
Mondkind schlüpft in die Hülle
der „Arbeits – Mondkind“. Die kann auch lächeln und innerlich zerbrechen.
Es tut weh. Sehr weh. Es fühlt
sich einfach falsch an, in einer absoluten Krisensituation, die man seit
Freitag versucht zu kommunizieren und die einfach nicht für voll genommen wird,
über Therapieerfolge zu reden.
Aber wenigstens Herr Therapeut
scheint zufrieden zu sein.
Sitzen und Tippen. Und irgendwohin mit dem Druck... Obwohl es gerade nur wenig hilft. So unverstanden... - irgendwie |
Mondkind hat auch eine Liste von
noch verbesserungswürdigen Punkten darunter geschrieben. Die ist
selbstverständlich (eigentlich nicht, aber für den Zweck schon) kürzer, als die
Liste der Dinge, die sie erreicht hat. Die liest Herr Therapeut aber gar nicht
erst, weil wir ja schon über die Zeit sind.
Montag hatten wir uns übrigens
geeinigt, dass die Donnerstag – Stunde auf das Ereignis vom Wochenende
verwendet wird. Um vielleicht mal zu besprechen, wie es dazu kam, was davor
passiert ist, warum ich mich selbst nicht mehr kontrollieren konnte und wie man
da demnächst eventuell eher einschreiten kann.
Passiert ist das nicht. Und das
nächste Wochenende ist nicht weit.
Wie soll das Leben weiter gehen?
Gibt es ein „nach der Klinik“? Im Moment scheint das nicht so. Mit diesem
Schmerz in sich kann Mondkind einfach nicht leben.
Interessanterweise hat Mondkind
sich um alles im Ort in der Ferne gekümmert – sogar einen Internetvertrag hat
sie schon. Nur um sich selbst – darum hat sie sich nicht gekümmert. Dabei wäre
das im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig gewesen.
Jetzt muss ich erstmal zum Versicherungsmakler. Habe ich dafür Nerven? Nein. Mache ich es trotzdem? Ja.
Weil es ja vermeintlich wichtig ist. Für ein Leben, von dem ich nicht weiß, ob es das geben kann.
Mondkind
Hey ich les dich und hab hier auch schon mal vor längerer Zeit kommentiert...
AntwortenLöschenHast du ein anonymes Mailkonto? Ich will hier nicht so öffentlich schreiben.
Nur eines, du bist der Job deines Therapeuten, nicht ihn sollten die Therapieziele zufrieden stellen oder überhaupt der ganze Verlauf der Therapie, sondern allein nur dich. Er wird bezahlt dir dafür zu helfen, indem er dich zwingt, heile Welt vorzuspielen macht er es noch schlimmer. Versuch viel mehr nur an dich zu denken.
Hallo,
Löschenvielen Dank für Deinen Kommentar, Rückmeldungen freuen mich immer sehr ;)
Mittlerweile habe ich mir auch überlegt, dass ich das mit dem Therapeuten hätte anders besprechen können, allerdings habe ich mich eben nicht getraut, da er auf die ganze Thematik nicht mehr sonderlich positiv reagiert. Im Moment ärgere ich mich aber auch selbst darüber.
ich habe mich jetzt mal um eine Mailadresse gekümmert, da ich mir vorstellen könnte, dass Du nicht der Einzige oder die Einzige bist, der/ die vielleicht nicht so öffentlich kommentieren möchte - wenn ich es schaffe, binde ich die jetzt auch direkt auf die Seite ein.
itsjustanotherway@gmx.de (sehr kreativ, ich weiß ;) )
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Mondkind