Konzertplanungen

Ich glaube, es gibt Dinge, die muss man tun.
Dinge, für die es vielleicht mal Ausnahmen geben muss.
Die eigentlich schon längst überfällig sind.
Für die es damals keine Ausnahmen gab, obwohl es aus heutiger Sicht wichtig gewesen wäre.

Ich glaube, ich hätte heute noch darüber gesprochen, wären wir damals dort gewesen.

Revolverheld.
War nicht nur eine Band.
Sondern auch Verbindung.
Spätestens ab „Liebe auf Distanz“.
„Hast Du das neue Lied schon gehört?“, hast Du irgendwann abends im PJ gefragt und mir den Link geschickt.
Ich war müde und habe Dir gesagt, dass ich das morgen mache. Und natürlich doch noch rein gehört.
Es wurde „unser“ Lied.
Weil es so sehr wir waren. Irgendwo zwischen Bahnhöfen. Abschied und Wiedersehen. Zweifeln, wie lange wir das so können.

Und ich werde es nie vergessen, wie ich immer auf diesen Typen mit dem Rucksack über der Schulter gewartet habe, dass er endlich aus dem Zug fallen möge.

Wir wollten schon 2019 aufs Revolverheld – Konzert.
Aber davor war das Examen.
Und danach konnte ich monatelang nicht aufstehen.
Der Sommer, der unserer hätte werden sollen, wurde es nicht. Ich hatte am Ende des Sommers gerade so genug Kraft umzuziehen und die ersten Schritte in den Job zu machen.
Es wurde nichts aus Campen in Holland am Strand und auch nichts daraus, Dir die Geburtstadt  zu zeigen und nebenbei aufs Konzert zu gehen. 

Ich glaube ja nicht ans Universum, oder so – aber manchmal… - manchmal fügen sich die wichtigen Dinge auf eine merkwürdige Art.
Natürlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, doch nochmal auf ein Konzert zu gehen. Nachdem ich die Band in den Jahren danach nicht mehr hören konnte und sie sich dann in eine Richtung entwickelt hat, die ich nicht mehr so mochte. Aber jetzt sind sie erstmal auf Abschiedstour. Und ich glaube, es wäre wichtig, doch nochmal da zu sein. Für mich. Und für uns. Es hat immer noch etwas davon, ein Kapitel irgendwann mal zu schließen. Und doch frage ich mich manchmal, wie es mir dort gehen wird. Wie stark die Emotionen werden.

Und dann gibt es einfach so einen Termin. In meinem Dienstfei. Mit Florian Künstler. Und im Norden, ganz in der Nähe meiner Schwester, wo ich doch ohnehin noch Campen dort wollte. Und manchmal denke ich mir, du fragst Dich sicher langsam, wie viele glückliche Zufälle Du mir eigentlich noch vor die Füße schmeißen sollst.
Ich hab’s verstanden. Ich versuche es zu organisieren. Und ich werde Dich in Gedanken ein bisschen mitnehmen. In eine Welt, die für ein paar Jahre unser Leben war. Die hätte länger dauern sollen, aber am Ende nur ein kleines Kapitel wurde. Aber ein sehr wichtiges. Und egal wie krisengeschüttelt diese Zeiten waren, denke ich manchmal ich wünschte Du hättest mitbekommen, dass die Dinge irgendwann besser geworden wären. Es würde nicht immer so schwer bleiben. Daran hast Du nur nicht mehr geglaubt. Und ich wünsche mir immer noch so oft, wir hätten irgendwann zusammen auftauchen können, nachdem der Sturm vorüber sein würde

Mondkind

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