Krise
Ich halte den Transponder an die Tür. Das Schloss leuchtet grün und öffnet sich. Ich betrete das Treppenhaus, verlasse es gleich darauf wieder durch die Tür links und stehe auf dem Flur vor der Stroke Unit. „Mondkind, was machst Du hier?“, begrüßt mich sofort eine vertraute Stimme. Einer meiner Lieblingskollegen. „Wie geht es Dir? Und wie siehst Du eigentlich aus, was ist denn los mit Dir?“, schiebt er hinterher. „Ich mache Visitendienst“, antworte ich auf seine erste Frage. „Aber warum das denn?“, erkundigt er sich. „Man hat mich gefragt, ob ich einspringen kann und ich hab „Ja“ gesagt“, entgegne ich. „Aber nochmal Mondkind, wie geht es Dir eigentlich?“, bohrt er hartnäckig nach. „Naja, es ist schwierig…“, sage ich und drehe mich zur Seite, damit er nicht sieht, dass mir die Tränen in die Augen schießen. „Der Kardiochirurg…“, schlussfolgert mein Gegenüber treffsicher. Ich nicke kaum merklich. „Habt Ihr Euch getrennt?“, fragt er. „Ich weiß es nicht. Keine Ahnung, wo er bezogen auf mich