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Es werden Posts vom März, 2025 angezeigt.

Vom Start in ein Konzertwochenende

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Freitagabend. Vor dem Florian Künstler Konzert. Eigentlich hätte man vor Euphorie sprühen sollen. Hat man auch. Bis zum Feierabend. Bis dieser Arbeitstag endlich beendet war und man mit einem Klicken des Transponders das Arztzimmer hinter sich abgeschlossen hat. Die Arbeit sollte doch nur eine kurze Unterbrechung der sonst gelebten Urlaubswoche sein. Und dann gibt es manchmal diese Momente. Die in dem Moment in dem sie da sind, ein Tanzen von Pirouetten sind. In denen das Herz und die Seele von Glück geflutetet sind und man für einen kurzen Augenblick den Eindruck hat, dass sich das hier alles lohnt. Der viele Schmerz dazwischen, den es eben auch so oft auszuhalten gibt, der so sehr überwiegt. Und das sind auch genau die Momente, die das Herz wenige Tage später zerreißen. Die festhalten lassen an dem was ist, obwohl es in den seltensten Fällen okay ist. Wenn jeder sich zurück gezogen hat. In sich. Auf seinen Standpunkt. Auf die Differenzen, die wir wahrscheinlich niemals überbrücken kö...

Emotionen der letzten Tage

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Ich bin erschöpft. Ziemlich erschöpft. Diese Woche war eine emotionale Achterbahnfahrt. Und ist es weiterhin. Zwischen den guten Momenten. Der Hoffnung. Der Idee, dass es alles irgendwie wird. Von dem Gefühl endlich ankommen zu dürfen. Und zwischen den Momenten, die schwer waren. Die ein Aufwachen waren. Aus diesem Pirouetten drehen, dem Träumen, dem „wenn das das Leben wäre, wäre es gut.“ Anfang der Woche. Der Kardiochirurg hatte ja nun Urlaub und ich habe kurzerhand meine AZV – Tage in seinen Urlaub gelegt. Möglichkeiten muss man nutzen, wenn sie da sind. Weil das mit der Planung ja nie funktioniert. Therme. War der Plan. Und irgendwie war ich sehr gespannt, wie das wird. Weil es dort nicht am Ort liegen kann. Sondern nur an uns und der Realität, in der wir uns bewegen. Das erste Mal als wir dort waren gab es in dieser kleinen Auszeit so viel Zweisamkeit, Anziehung, Leichtigkeit und einfach gute Momente und beim zweiten Mal war die Situation sehr angespannt. Ich weiß ehrlich gesagt n...

Annäherung und Beziehungsgedanken

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Ich stehe auf dem Balkon und schneide meine Pflanze zurecht. Ich würde sie ja schon gern retten. Das Fenster steht offen und unten am Fluss steht ein Graureiher. Frühling. Endlich. Längere Tage. Mehr Sonne. Wärmere Temperaturen. „Und wie geht es Dir sonst so?“, fragt sie. „Naja, ein bisschen wechselhaft“, sage ich und denke ein wenig nach. Wir hören uns erst die letzten Monate wieder regelmäßiger, haben uns aber schon Jahre nicht gesehen. Sie war einer der zwischenmenschlichen Bindungen, die den Sommer 2020 nicht überlebt haben. „Wenn ich mir so angucke was vor fünf Jahren war und was jetzt so ist, bin ich eigentlich recht zufrieden“, sage ich. „Ich meine, ernsthaft – wer hätte das gedacht, damals? Ich bin nicht untergegangen in diesem System von Krankenhaus, ich habe den Tod des Freundes irgendwie überlebt, ich habe mittlerweile einen neuen Freund und kann mal so ganz vorsichtig in die Zukunft schauen. Die Arbeit ist eher ein Teil meines Lebens geworden und endlich nicht mehr alles, w...

Gedanken aus einem Spätdienst

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Spätdienst. Der Tag heute ist verrückt. Psychiatrischen Tag haben wir heute. Mutismus bei Demenz, der uns als Schlaganfall verkauft wurde, eine Schizophrenie, ein dekompensiertes Korsakow – Syndrom, das die Psychiatrie uns nicht abnehmen möchte und eine suizidale Patientin, die behauptet, ihre Hörgeräte verschluckt zu haben. Ich wollte das ja nicht ganz glauben, habe dann aber doch ein Röntgen von Thorax und Bauch gemacht und was haben wir im Magen gesehen? Hörgeräte… Jetzt gerade stehe ich mit zwei Stroke Angeln gleichzeitig vor dem CT. Und gerade als wir das CT betreten wollen, fegt die Kardiochirurgie mit einem Patienten ums Eck und darf natürlich zuerst. „Die Kardiochirurgie steht auf der rechten Seite von Gott“, pflegt unser Oberarzt zu sagen und manchmal könnte man meinen, dass mehr dran ist, als ich dem zugestehen möchte. Der Kardiochirurg fegt an mir vorbei, wir nicken uns ein Mal still zu und dann verliere ich meine Gedanken irgendwo, während wir warten. März. März war der Mon...

Ein bisschen Nostalgie, Familienanalyse und Urlaubsgedanken

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Samstagmorgen. Nach einem Dienst. Und einigermaßen fit. Das war der erste Dienst seitdem ich wieder in der Neuro bin, in dem ich nachts ein paar Stunden geschlafen habe. Was für ein gutes Gefühl, wenn ein Samstag nach dem Dienst nicht vollständig hinüber ist, sondern ich noch ein paar Dinge erledigen kann…   Ich habe gestern nochmal der ehemaligen Therapeutin geschrieben. Mich für das letzte Gespräch bedankt und nochmal angemerkt, dass es mir einiges genützt hat und es mir seitdem tatsächlich etwas besser geht. Ich glaube, sie hatte sich wirklich Sorgen gemacht und dann soll ich mich vielleicht nicht erst in der nächsten Krise melden.   Und gleichzeitig recherchiere ich bei solchen Gelegenheiten manchmal, was denn in der Psychiatrie so los ist. Welcher Assistent ist mal wieder Oberarzt geworden, wo hat es Personalverschiebungen gegeben? Und irgendwie erzeugt die Beschäftigung mit diesem Psychiatriegelände immer noch ein Gefühl von Sicherheit. Manchmal kommt mir das so tragisch...

Vom Umgang mit dem Lernen und Gedanken aus der AGUS - Gruppe

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März. Vielleicht wird es langsam mal endlich ein bisschen ruhiger. In so vielen Bereichen. Und das ist auch mehr als dringend nötig gewesen.   Facharzt. Never – ending – Story. Jetzt ist der Reha – Chefarzt erstmal krank. Wahrscheinlich nicht allzu lang, aber natürlich ist es wieder eine Verzögerung auf diesem Weg, auf dem es endlos viele Verzögerungen gegeben hat. Mit der Therapeutin in der Studienstadt hatte ich eine Lernpause besprochen. Was nicht heißt, dass ich gar nichts mehr lerne, aber ich stelle nicht mehr mein ganzes Leben hinter das Lernen. Das geht auch nicht mehr. Sonst gibt es bald eine mentale Krise nach der anderen. Und ich hatte zu viele davon in meinem Leben. Und deshalb plane ich jetzt, wie dieses Jahr der Balkon / Wintergarten aussehen soll. Ich brauche noch einige Rankhilfen und dann wird es neben einer Wand mit Blumen hoffentlich ein bis zwei Tomaten, eine Gurke, eine Paprika und ein paar Kräuter geben; außerdem möchte ich eine neue Kumquat. Und meine zwei AZV...

56 Monate

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Mein lieber Freund, diesen Monat gibt es Deinen Brief mit ein bisschen Verspätung. Das liegt daran, dass ich eigentlich seit Sonntagabend außer Gefecht gesetzt war. Ich habe mich noch verabredet gehabt und da schon ein klein wenig Kopfschmerzen gehabt, aber das passiert öfter mal. Ab dem Abend ging es dann aber deutlich schlechter. Gestern war ich sogar noch auf der Arbeit, aber das war keine gute Idee. Und heute musste ich dann wirklich zu Hause bleiben. Mittlerweile geht es schon wieder etwas besser und vielleicht werde ich morgen auch wieder arbeiten. Du weißt, zu Hause bleiben liegt mir nicht so. Heute Morgen hat mich eine Kollegin angerufen, die dann auch meinte, dass es vielleicht gar kein Infekt ist – denn so fühlt es sich auch nicht wirklich an ehrlich gesagt – sondern, dass es vielleicht einfach etwas viel war in der letzten Zeit. Viel Arbeit, viel Stress mit dem Freund, viel Stress um das Zeugnis. Der Februar war im Gesamten gar nicht so toll. Wir waren ständig zu Zweit auf S...