Von einem Konzertwochenende
Und dann stehen wir da. In der dritten Reihe vor der Bühne. Der Freund hinter mir, die Arme um mich herum geschlungen. Meine Schwester neben mir und ihr Freund auch hinter ihr. Und für den Moment ist alles gut. Mein Kopf und mein Körper sind beschäftigt mit dem Abend, durch den Florian Künstler uns führt. Die Bässe bestimmen den Herzschlag, die gesungenen Songs die Stimmung. Da ist kaum noch Platz für eigene Gedankenschleifen. Einfach mitreißen lassen, singen, tanzen und fühlen. Es kommt immer mal wieder die eigene Biographie von ihm durch. Wenn er nachfragt, ob es Pflegeeltern im Publikum gibt. Wenn er „Tausende Mehr“ anmoderiert und die Geschichte erzählt, wie seine Rettungssanitäter – Kollegen ihn mit einer Panikattacke zu Hause im Wohnzimmer aufgesammelt haben und er eigentlich keine Ahnung hatte, was mit ihm passiert. Wenn er davon spricht, dass die Dinge temporär sind, dass ihm das geholfen habe, dieses Vertrauen in die Aussage seiner Behandler, dass es be...