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Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

Endspurt - die ersten eigenen Unterlagen

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Ich kann mich noch erinnern - und einige von Euch sicherlich auch - wie ich irgendwann im März diesen Jahres angefangen habe, die Endspurt - Scripte zusammen zu fassen. Script 1, Kapitel 1 - sehr ernüchternd war das damals. Ein Vorhaben, das viele für verrückt hielten und von dem ich selbst nicht genau wusste, ob ich es schaffe. Gestern haben wir die Zusammenfassungen der ersten vier Hefte gedruckt... Zwei von derzeit 1276 Seiten...  Ich muss ehrlich zugeben... ein bisschen stolz bin ich schon, dass ich das bis zum Ende durchgezogen habe, obwohl es anstrengend war und viel Zeit gekostet hat. Aber ich hoffe, dass es ab Dezember schneller und strukturierter mit dem Lernen voran gehen wird. Für die bald anstehende Pädiatrie - Klausur werde ich das schon mal ausprobieren... Zur Erinnerung Mondkind

Egoismus

Mondkind kommt heute sehr nachdenklich nach Hause. Den Tag in der Uni hätte sie sich heute auch schenken können. Hauptsache der Blockkoordinator lässt die Studenten am Brückentag (mit Anwesenheitspflicht!) antanzen, ist aber selbst nicht da. Über die Hälfte der Veranstaltungen sind heute ausgefallen. Wir beschließen die Mittagspause zu nutzen, um Essen zu gehen. Das war eigentlich nicht mein Plan; ich mag die Mensa nicht so sehr, weil es dort immer so laut und so voll ist. Allerdings… - 50 Minuten reichen halt auch nicht aus, um im Labor irgendetwas zu reißen und für die Bibliothek lohnt sich das auch nicht. „Darf ich mitkommen … - wenn es Euch nicht stört?“, frage ich. Nicht, dass man normalerweise fragen müsste, aber ich bin ja noch nicht lange in der Gruppe und vielleicht wollen die lieber unter sich sein. „Klar doch“, heißt es und wir machen uns auf den Weg in die Mensa. Als wir alle schon am Tisch sitzen, stoßen noch zwei Andere aus der Gruppe, de

Prioritätensetzung

Ich weiß wirklich nicht, was gerade los ist. Ich glaube mit der Prioritätensetzung haut es einfach überhaupt nicht hin. Ich habe das Gefühl, dass alles wichtig ist und alles jetzt in naher Zukunft erledigt werden muss. Die Doktorarbeit ist jahrelang so nebenbei gelaufen und dass mal ein Versuch funktioniert – daran hat ohnehin keiner geglaubt. Als ich an meinem alten Wohnort gelebt habe, habe ich mich rund ein Mal im Monat dazu entschlossen, mittwochmorgens ins Labor zu fahren. Das habe ich dann auch immer gegen Ende der Woche gemerkt, dass ich auch am Mittwoch noch um 5 Uhr aus dem Bett gesprungen war und abends länger am Schreibtisch saß, um die auf den Schienen verlorene Lernzeit wieder rein zu holen. Im Prinzip dienten diese Besuche nur dazu sich mal im Labor zu zeigen, um den Eindruck von Motivation zu erwecken. Richtig etwas zu tun gab es ja meistens nicht. Und ehrlich gesagt war ich auch gar nicht so böse darüber, dass nichts funktioniert hat.

Müde

Mondkind ist unfassbar fertig. Einfach nur müde. Und leer. Sie hat nicht mal einen Plan fürs Wochenende geschrieben. Wobei das wahrscheinlich der größte Fehler ist, weil das Chaos vorprogrammiert ist. Die Prüfung und der Vortrag gestern waren chaotisch – was aber eher an sprachlichen Barrieren zwischen dem Arzt und ihr lag und letzten Endes lief das überhaupt nicht wie geplant, aber es ist bestanden. Und danach war Schluss. Schon das Heimradeln hat sie viel mehr angestrengt als sonst. Sie hat so viel zu tun. Die Klausur muss vorbereitet werden, sie muss sich um die Doktorarbeit kümmern, die Endspurt – Scripte müssen formatiert werden, um die Ersten am Montag drucken zu können, das Bad müsste mal noch geputzt werden, die Wäsche müsste gemacht werden… Es geht einfach nicht. Ihr Körper macht das nicht mit. Und eigentlich ist das Wochenende auch immer die Zeit, in der sie ihre Sozialkontakte pflegen sollte. Dass das noch vor der Uni hinten runter fällt ist klar und denno

Begegnungen #2

Mondkind ist auf dem Sprung. Sie rast durch die Stadt, vom Krankenhaus zur Bahn. Eine Glühbirne für ihr Rücklicht am Fahrrad muss sie heute noch kaufen, in der Bibliothek müssen Seminarunterlagen für die nächste Woche gedruckt werden und bis Freitag muss der Vortrag über das Thema Schlaganfall fertig sein. Den möchte sie gut machen. Es wäre peinlich hier Dinge nicht zu wissen oder Fehler einzubauen. Die Oberärztin, die ihr den Vortrag abnehmen wird, ist selbst Neurologin – also sollte Mondkind besonders wachsam sein mit dem, was sie sagt. Als sie aus der Bahn springt und in Richtung Ampel rast, läuft ein grau melierter Herr, dessen Jacke Mondkind kennt und der einen Schal lässig um seinen Nacken geschwungen hat, ein paar Meter vor ihr her. Ein Typ, den Mondkind auch von hinten und zwanzig Meter gegen den Wind erkennt: Ihr Ergotherapeut aus der Klinik. Was ist nur los in letzter Zeit? Er hat sie wahrscheinlich gar nicht gesehen und Mondkind verlangsamt