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Es werden Posts vom Oktober, 2023 angezeigt.

Von Identitätskrisen

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Diese Woche war leider immer noch nicht viel los mit mir. Zwar war ich ab Montag wieder arbeiten und habe gedacht, ich schaffe das auch ganz gut, aber im Endeffekt wollte der Körper wahrscheinlich eigentlich noch etwas Pause haben. Der Kardiochirurg hat mich schon Montag gefragt, ob ich noch alle Pfeiler im Köcher habe, schon wieder arbeiten zu gehen und im Laufe der Woche musste ich feststellen: Er hatte Recht. Ich bin jeden Tag nach der Arbeit eigentlich nur ins Bett gefallen, ich konnte noch nicht gut essen, weil ich weiterhin keinen Hunger hatte und nachmittags ist es mir sehr schwer gefallen, konzentriert bei der Arbeit zu bleiben. Und ich habe es gar nicht geschafft, irgendwelche Literatur zu lesen, obwohl mich mein wirklich sehr netter Oberarzt schon mit dem nächsten Fachbuch eingedeckt hat und das wirkte beim Durchblättern wirklich gut und ich würde das gern lesen. Vor allen Dingen hat er auch selbst noch Gedankenstützen rein geschrieben, die das nochmal gut ergänzen. Dieses Bu

Krank

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Die letzten Tage war es hier sehr still. Das hatte auch einen Grund. Ich war krank. Aber so richtig. Knapp drei Tage habe ich verbracht mit Fieber zwischen 38 und 40 Grad. Seit gestern Mittag ist es weg, seitdem geht es steil bergauf und ich plane auch, morgen wieder arbeiten zu gehen – auch, wenn der Kardiochirurg das nicht so witzig findet. („Solange wie Du schnaufst wie eine 90 – jährige Omi, wenn Du ein Stockwerk hoch gelaufen bist, würde ich Dir das nicht empfehlen“). Der Körper muss sich noch ein bisschen erholen, ich habe eigentlich von Dienstag bis Freitag auch nichts essen können und habe bestimmt auch ein paar Kilos Gewicht verloren; der Hunger ist leider auch noch nicht wieder da, aber ich habe ihm versprochen auf der Arbeit den Fahrstuhl zu nehmen und nicht auf einer Treppe ohnmächtig zu werden. Irgendetwas von Covid (obwohl die Schnelltests alle negativ waren, aber PCR – Tests kriegen nur die Patienten und nicht das Personal und wir haben immerhin Covid in der Klinik), Inf

Von einem Herbstwochenende

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Das Wochenende war ein bisschen so, wie es am Ende zu erwarten war. Das Gute ist aber – eben weil man das nicht mehr anders erwartet, ist man auch nicht mehr so schwer enttäuscht… Samstag. Ich habe mich beeilt mit einkaufen, putzen und Wäsche waschen und bin gegen 14 Uhr fertig mit allem. Der Kardiochirurg hatte gesagt, dass er bestimmt so gegen 15 Uhr soweit ist. Aber leider ist dem natürlich nicht so. Bis er sich meldet, ist es 18 Uhr und da erklärt er mir, dass er erstmal noch einkaufen muss und bis er dann da ist, ist es nach 19 Uhr. Wir beschließen trotz der Tatsache, dass es schon dunkel ist, noch eine Runde spazieren zu gehen und sind kurz nach 20 Uhr wieder da. Auf dem Weg erklärt er, dass er von einem Kollegen den Rufdienst von heute übernommen hat und das Handy zwar auf laut hat, aber nicht davon ausgeht, dass jetzt noch etwas kommt. Naja, das erklärt dann mal, warum er so lange in der Klinik war heute. Aber ob das jetzt unbedingt sein muss, dass er Dienste in unser freies Wo

Die zweite Woche in der Psychosomatik

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Die Woche war anstrengend. Es gab jeden Tag neue Dinge zu sehen und zu tun, sodass ich abends kaum noch in der Lage war, eine schriftliche Zusammenfassung und Interpretation darüber zu schreiben. Bislang gefällt es mir weiterhin gut, aber ich habe ein bisschen den Eindruck, dass sich das auch ändern könnte.   Im Moment haben die Kollegin und ich weiterhin die Gruppe, aber weil ja recht schnell klar war, dass wir mit unserer nicht vorhandenen Erfahrung die Gruppe nicht vernünftig werden leiten können, übernimmt aktuell der neue Oberarzt die Gruppenleitung und wir besprechen das dann immer hinterher. Nebenbei versuche ich so fleißig wie es geht die Nase in meine Bücher zu stecken, damit ich irgendwie so schnell es geht Theorie und Praxis lerne. Nachmittags bin ich meistens beschäftigt mit Aufnahmen – aber nicht nur für unsere Gruppe, sondern für die komplette Sektion – psychologischen Erstgesprächen (die auch weniger dramatisch sind, als es sich anhört, weil den Löwenanteil davon die Obe

Erste Eindrücke aus der Psychosomatik

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Ich kann mir vorstellen, der Ein oder Andere wartet schon auf ein kleines Update hinsichtlich meiner ersten Psychosomatik – Woche. Wie das mit Einstiegen immer so ist, hat mich die erste Woche allerdings so herausgefordert, dass ich weder dazu kam, die Eindrücke zu verschriftlichen, noch alles im Kopf gut sortieren konnte. Aber hier ein kleiner Versuch. Tatsächlich war zumindest die Rezeption am Montag auf mein Kommen vorbereitet. Kaum war ich fünf Minuten da, hatte ich zumindest schon mal ein neues Telefon und einen Schlüssel zu meinem Büro, in dem ich in der nächsten Zeit sitzen werde. Ich wurde doch in der Akut – Psychosomatik eingestellt und nicht in der Reha, mein Büro befindet sich aber im Reha – Gebäude in der obersten Etage, in der die Privatpatienten einquartiert sind – deshalb kommt man da ohne Transponder auch gar nicht erst hoch (Merke: Vergiss nie Deinen Transponder, sonst kannst Du direkt nochmal umdrehen). Der Vorteil ist: Es kann kein Patient unangemeldet vor meiner Tür

39 Monate

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Mein lieber Freund, sag – wie geht es Dir so? Liegt der Sommer bei Dir auch allmählich in den letzten Zügen? Langsam werden die Blätter hier bunt und das ist okay. Ich hatte dem Eindruck, dass der Sommer sich dieses Jahr das Finale für die besseren Zeiten des Jahres aufgehoben hat und ein paar Tage war es ja am Ende doch noch kurz okay. Zu Deiner Mum und damit auch zu Dir habe ich es nicht geschafft in diesem Urlaub, obwohl ich das auf meinem Plan hatte. Ich hoffe aber schon, dass das dieses Jahr noch klappt. Ich muss mal sehen, wie ich das organisiere. Vielleicht an irgendeinem Wochenende. Ich war allerdings in der Studienstadt. Und irgendwie habe ich einen richtigen Sprung gemacht, seitdem ich das letzte Mal da war – das habe ich sehr deutlich wahrgenommen. Mehr als drei Jahre nach Deinem Tod und über vier Jahren, dass ich dort zuletzt gewohnt habe, verknüpft Mein Gehirn eine Reise in die Studienstadt eher mit einem Besuchen von Freunden. Und das heißt nicht, dass mein Kopf nicht die