Verhaltensauffälligkeit versus Erschöpfung
Gestern. Der Chef und ich kommen vom vierten Stock, von der Privatstation. Ich habe einer Kollegin da oben einen Patienten abgenommen, weil ich ihn aufgenommen habe und sich dann raus stellte, dass er privat versichert ist. Und sie hatte viel zu tun, da habe ich ihn weiter betreut, obwohl sie den vierten Stock macht. Und diesmal habe ich sogar die MS – Diagnostik im Griff. Plötzlich bleibt der Chef mitten auf der Treppe stehen. „Mondkind wie geht es Dir eigentlich?“, fragt er. Ich schaue ihn kurz völlig perplex an. Es ist doch Mittag, so langsam habe selbst ich mich mal beieinander, meine Stimme hat wieder etwas Kraft. Aber nach der Ankündigung, dass er eh mit uns allen sprechen will, wie er in der Frühbesprechung erwähnte… ? (Warum auch immer…) Hat das vielleicht, hoffentlich, gar nichts mit meinem Zustand zu tun. „Ich meine jetzt nicht beruflich, ich meine privat“, schiebt er hinterher, als ich immer noch nichts gesagt habe. „Es geht so“, sage ich. „Ich habe ein Jahr von Dir nichts