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Es werden Posts vom Februar, 2019 angezeigt.

Etwas wie Chaos

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Zwei Mal Kontakt zum Schwesterchen am Wochenende über whatsApp gehabt. Und zwei Mal etwas über den Lernplan gehört. Darüber, dass keine Zeit mehr ist. Und natürlich hat es dann nicht funktioniert mit der Pause, sobald ich den Kopf aus dem Kissen heben konnte. Kurze Runde spaziert. Zum Bach in der Nähe. Und plötzlich… - plötzlich wird es ganz still. Immer noch eingehüllt in dicker Jacke und Schal, wo andere schon im T – shirt unterwegs sind. Die Sonnenstrahlen spürst Du gar nicht auf Deiner Haut. Das Plantschen der Enten kommt Dir seltsam fremd vor. Die Lämmer, die hier auf der Wiese stehen, verleiten Dich nicht zum anhalten. Die Menschen um Dich herum, sind Dir zu viele und zu laut. „Es gibt Menschen, die fühlen eben einfach wenig. Wahrscheinlich gehören Sie dazu“, erklärte mir mal irgendwann ein Psychiater. So einen ausgefuchsten Schwachsinn habe ich selten gehört ehrlich gesagt. (So nebenbei bemerkt: Da in der Ambulanz in den letzten Jahren nicht selten solche Leuchte

Ende der A - Chirurgie und Therapie - Erkenntnisse

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Kopfsprung. So lange habe ich Angst davor gehabt, wie die Gewässer aussehen, in die ich hinein springe. Denn das konnte man noch nicht sehen, bevor ich gesprungen bin. Lange habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen; Angst davor gehabt. Den halben November und den kompletten Dezember. Eine Angst, die einen dunklen Schatten über die letzten Tage in der Neuro gelegt hat. Ich hatte keine Wahl. Wer das Ziel erreichen will, muss diesen Sprung wagen. Die Arme voran bohrte sich der Kopf einen Weg durch die Wasseroberfläche in die Tiefe. Und bevor ich mich versah, war ich gefangen in diesem Haifischbecken, das dort lauerte. Versuchte man das PJ am Anfang noch ein wenig anzupassen, einen eigenen Raum in diesem Haifischbecken, vielleicht etwas abseits des Hauptgeschehens zu finden, wurde schnell klar, dass das aussichtslos war. Gejagt wurde jeder. Viel mehr als Überleben konnte nicht der Plan sein. Immer wieder habe ich mit den Armen rudernd versucht die Wasseroberfläche zu erreichen.

Happy Birthday, lieber Blog!

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Es ist genau zwei Jahre her, dass ich auf meinem Bett saß, eigentlich Zusammenfassungen für das schriftliche Examen schreiben wollte und mein Kopf so voll von Gedanken war, dass ich mal wieder nichts zu Stande gebracht habe. Und mit dem Impuls von „Mondkind, das wird doch jetzt eh nichts…“, habe ich mich mal einem Projekt gewidmet, das schon lang in meinem Hinterkopf spukte. Nicht nur Blogs lesen, sondern auch selbst einen schreiben. Ich habe festgestellt, dass es eigentlich ziemlich einfach ist, einen Blog zu erstellen und ein paar Minuten später saß ich mit meinem PC auf dem Schoss, die Beine übereinander geschlagen und den Rücken an die Wand gelehnt auf meiner Bettdecke und habe mich durch die Einstellungen geklickt. Seitdem wurde der Blog rund 35.000 Mal aufgerufen und es ist viel passiert. Der Sommer, der eigentlich der „Examens – Sommer“ werden sollte, wurde es dann doch nicht, weil mir die Psychiatrie dazwischen kam. Davon abgesehen, was ich dort für mich selbst erre

Fußspuren

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„So… - ich würde mich dann jetzt auf die Socken machen…“ „Wo musst Du hin Mondkind?“ „Zum Arzt…“ „Ach so… - na ich hätte auch mal gern ständig einen Arzttermin…“ Ist ja nicht so, dass es bei uns in der Gruppe nicht eine Mitstudentin gibt, die jede Woche ein Mal mit einem Schal um den Hals ankommt, drei Mal hustet und dann mit einer Erkältung verfrüht nach Hause verschwindet. Am nächsten Tag fehlt und am übernächsten Tag wegen Erkältung nicht in den OP kann. Und der ein oder andere nach einem kleinen Alkoholexzess am Vorabend, am nächsten Tag schon mal fehlt. Und es ist ja nicht so, dass auch ich viel mehr arbeite, als vorgesehen. Montag war ich 11 Stunden auf dieser Station, gestern war ich auch die Letzte, die gegangen ist. Es ärgert mich so, weil ich mich frage, wie oberflächlich Menschen sein können. Ganz ehrlich – ich wünsche das hier echt keinem. Wer meint, dass es angenehmer ist, ein Mal in der Woche einen „Arzttermin“ zu haben, der mich auch stresst, weil eher