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Es werden Posts vom November, 2017 angezeigt.

Die drei Teile

Wir haben es geschafft. So fast zumindest. Es ist nicht mehr weit. Wenn ich auf das Chaos der letzten Tage zurück blicke, dann frage ich mich schon, wie das vier Monate lang so gehen soll. Und ab dem Wochenende wird nicht alles gut sein. Das Kopf – Karussell schaltet sich nicht einfach aus, nachdem sich die Themen einmal so verhakt haben und so zerdacht worden sind. Aber ich muss am Wochenende nicht mehr funktionieren (ein bisschen schon, weil ich bei meinem Vater bin und außerdem an den Enspurt – Scripten feilen muss), aber nicht mehr ganz so sehr, wie in dieser Woche. Und dann können wir am Montag in der Ambulanz Ordnung in all das Chaos bringen. Der letzte Freitag in der Ambulanz – der hat schon Spuren hinterlassen. Ich frage mich manchmal, ob das nur mir passiert, dass es nach solchen Terminen im Hirn so abgeht. Oder ob das auch bei anderen so ist. Vielleicht muss man das am Ende akzeptieren, dass wir zu dritt sind. Wahrscheinlich hinkt der Vergleich total, abe

Maulwurf - Zeit

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Während mein Körper sich vergräbt, meine Füße mich nur noch zwischen Bett und Schreibtisch hin und her tragen und ab und an auch mal in die Küche, obwohl die Vorräte im Verlauf der Woche immer weniger werden und vermeintlich keine Zeit zum Nachkaufen ist, läuft mein Geist zur Hochform auf. Er mag es nicht eingesperrt zu sein, das Außen nur noch von Innen betrachten zu können, die mehr und mehr aufkommende Unruhe zu spüren, weil ich mich so wenig bewege, dass man das im Krankenhaus wohl schon unter Thrombosegefahr verbuchen würde. Vier Tage noch, dann habe ich es geschafft, bevor es wenige Tage später wieder losgeht. Was mein Hirn in der Zeit zwischen Mitte Dezember und Mitte April so treiben wird? Ich hoffe, irgendwann wird es mal fertig gedacht haben… Im Moment rennen meine Gedanken auf immer und immer wieder denselben Zirkeln, kommen immer wieder dort vorbei, wo wir schon gewesen sind. Sie wollen präsent sein, gehört und beachtet werden, sodass ich mittlerweile nach

Letzer Unitag und Ambulanz - Nachwirkung

Mein letzter Vorlesungs/ - Seminartag. Jetzt habe ich es also auch geschafft. Heute Morgen beehren uns die Gynäkologen noch zwei Stunden. In der zweiten Stunde geht es um Verhütung und Kinderwunsch. Das Seminar hält eine Ärztin, die ich schon in meinem Gyn – Praktikum kennen gelernt habe. Sie ist eigentlich eine wirklich angenehme Zeitgenossin und mit ihren über 60 Jahren kann man eine ganze Menge von ihr lernen. Heute morgen steht sie mit leicht geröteten Augen und zerzausten Haaren vor uns. Sie erklärt, dass sie gerade aus dem Nachtdienst kommt und wir das Seminar jetzt mal ein wenig abkürzen, damit sie ins Bett kann. Schlagartig wird mir klar, dass es nicht mehr lange dauert, bis ich mich auch in dieser Situation wieder finde. Aber kurz vor der Rente noch im Schichtdienst arbeiten – alle Achtung. Auch Pädiatrie steht heute nochmal auf dem Plan. Von einem Kinder – Epileptologen hören wir etwas über Epilepsien im Kindesalter. Das ist schon alles ein wenig speziell, aber ic

Tagebuch: 23. November 2017

Es ist früh am Morgen und Mondkind umrundet das Gebäude fünf Mal und steigt unzählige Male in den falschen Fahrstuhl. Sie hätte ein paar Meter weiter gehen müssen, dann wäre sie auch im richtigen Gebäudeteil heraus gekommen. Eine Kommilitonin kommt ihr am Ende entgegen und holt eine überaus gestresste Mondkind vom Flur ab und ein paar Minuten zu spät verschließt sie die Tür hinter sich, murmelt in Richtung des Dozenten eine Entschuldigung und setzt sich auf ihren Platz. „Wir brauchen jemanden für das Rollenspiel.“ Jeder findet eine Aussage, warum er es gerade nicht machen kann und alle Augen ruhen auf ihr. Warum kann Mondkind es nicht machen? Weil es zu früh ist? Sie zu wenig geschlafen hat? Sie im Zusammenroll – und – Stachel – raus – Modus ist? Angst vor den Menschen hat?  Vielleicht hätte sie einfach schwänzen sollen... *seufz* „Wie soll ich denn jetzt ein Patientengespräch ohne Patient führen?“, fragt Mondkind und im Prinzip ist das ein „Ja“ zu der unausgesprochenen Fo