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Es werden Posts vom September, 2022 angezeigt.

Hinter dem Wir

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Es ist ein Rauschen durch die Zeit. Von Moment zu Moment. So einfach. Sieht es aus. So schwierig, fühlt es sich an. Gestern. Ich bin auf dem Weg zu meinem Freund. Dass ich an diesem Abend mit dem Auto über die kurvigen Landstraßen dorthin fahren darf, war ein paar Stunden vorher noch nicht klar. Zwar war ich für einen Spätdienst am heutigen Tag eingetragen und hatte damit morgens theoretisch genug Zeit, um mit ihm zu frühstücken und wieder zurück zu fahren, aber kurz vor Dienstschluss hat der Oberarzt festgestellt, dass wir schlecht besetzt sind. Also war es ein zähes Ringen um Kompromisse. Ich komme um 10 Uhr; das schaffe ich mit viel Beeilung und kann dafür doch fahren. Ich komme an und wir nehmen uns erstmal lange in den Arm. „Ich habe nochmal eine Mail von der Institutsleitung bekommen“, sind so ziemlich die ersten Worte, die er danach sagt. Und immer wenn ich irgendetwas von diesem Institut höre, dann zieht sich mir seltsam der Magen zusammen. Es ist so ungerecht, dass da so seh

Von Urlaubserlebnissen und Gedanken

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Ende des Urlaubs. Waren das zwei Wochen? Manchmal fühlt es sich an, als sei ich der Arbeit (die ich absolut gar nicht vermisse) schon eine Ewigkeit fern, manchmal kommt es mir vor, als sei es nur ein Wimpernschlag gewesen. Es war viel los. Viele gute Momente, viele Augenblicke, die ich im Herzen tragen werde. Viele wertvolle Erfahrungen – der Trommelkurs war da schon so ein kleines Highlight. Ich habe meinem Freund meine Geburtsstadt gezeigt und auch wenn er keiner der Menschen ist, der gern viel unternimmt und sich schon mal gar nicht gern Städte anschaut, war es ziemlich schön. Meine Geburtsstadt ist halt auch einfach toll… ;) Wir sind zwei Tage lang Hand in Hand durch die Gegend gelaufen; meine Schwester kommentierte mal, dass sie auch nicht wisse, was Liebe sei, wenn sie das was zwischen uns ist, nicht sein sollte. Und dennoch hatten wir genauso den Moment, in dem wir kurz vor Mitternacht auf dem Bürgersteig vor seiner Wohnung standen, die Differenz zwischen uns gerade so groß wa

Ein paar Worte aus der Geburtsstadt

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Es ist ziemlich still hier geworden. Was einzig und allein der Tatsache geschuldet ist, dass ich nicht viel Zeit habe. Aus dem Projekt Reisetagebuch wird in diesem Urlaub nicht so besonders viel. Wir sind gefahren. In die Geburtsstadt. Und ich glaube, es war richtig. Zwar muss ich ein bisschen ein Auge darauf haben, dass es nicht zu viel Programm für den Menschen an meiner Seite wird, aber ich denke er mag es auch ganz gern hier. Und nach allem was die letzten Tage passiert ist, hat uns der Tapetenwechsel ganz gut getan, denke ich. Hätte mir vor geraumer Zeit jemand erzählt, dass ich so eine Beziehung tragen kann, hätte ich das wohl nicht glauben können. Und tatsächlich ist es bisweilen schwierig. Gerade sind wir weit weg von zu Hause, aber all das was wir zusammen sind und was wir erleben dürfen hat seinen Preis, der nicht sonderlich fair verteilt ist. Da haben zwei erwachsene Menschen in vollem Bewusstsein eine Entscheidung getroffen und die Konsequenzen muss in erster Linie erst

Von mitternächtlichen Diskussionen und Trommelkurs

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„Mondkind, Du musst langsam aus dem Quark kommen. Sonst habe ich da nicht mehr sehr viel Hoffnung für uns.“ Die Zusammenfassung. Weit nach Mitternacht. In einer Konstellation, die ich eigentlich unbedingt vermeiden wollte. Mein Freund, meine Schwester und ich an seinem Esstisch. Meine Schwester spielt Beziehungsberatung. Das ist nett gemeint und sie gibt sich wirklich Mühe, allerdings hatte sie noch nie einen Freund, hat nie eine Beziehung geführt und versucht schlaue Tipps zu geben, die eher weniger schlau sind für Themen, die selbst für mich noch irgendwie fremd sind. Aber sie sieht auch das, was ich spüre, was zu einer endlosen Erschöpfung führt, die aktuell nicht da sein darf. Ich habe die letzten Tage häufiger gesagt, dass ich einfach nicht mehr kann, dass ich müde bin. Es hieß, das könne nicht sein, immerhin könnte ich ja auch 24 Stunden am Stück arbeiten. Na, wenn das der neue Standard hier ist – warum gehen wir überhaupt schlafen, könnte man fragen… Da ist so viel Liebe für