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Es werden Posts vom Juli, 2023 angezeigt.

Nachtgedanken

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Nächte vor einem Montag haben es in sich. Nächte vor einem Montag nach einem Urlaub ganz besonders. Obwohl ich schon kurz nach halb 10 im Bett bin, wird es bis weit nach Mitternacht dauern, bis ich eingeschlafen bin. Und nachdem mir 5000 Dinge eingefallen sind, wegen derer ich nochmal durch die Wohnung getigert bin und der Kopf einfach nicht zur Ruhe kommt, bleibe ich bei dem Kardiochirurgen und mir stehen. Und irgendwann spüre ich ein paar Tränen in den Augenwinkeln. Ich habe gesagt, wir lassen das etwas langsam angehen. Machen wir auch. Jedenfalls, wenn man das Tempo des ehemaligen Freundes kennt. Ich habe gesagt, ich schaue mal wohin uns das führt, ohne allzu große Erwartungen da rein zu legen. Ich habe gesagt, das ist völlig okay, wenn wir merken, dass das nichts mit uns wird und ich versuche mir das gerade am Anfang sehr bewusst zu machen. Und trotzdem spüre ich, dass mir das schon zu wichtig geworden ist, um das so als beiläufige Sache nebenbei zu betrachten, während der rational

Von einem Moment

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Eine Szene von gestern Abend muss ich teilen. Weil sie so schön war. Wir sind bei ihm. Stehen schon eine ganze Weile am Fenster. Schauen in die Dunkelheit. Er erklärt mir, was man von der Landschaft von seinem Fenster aus sehen würde, wenn es noch hell wäre. Aber jetzt sehen wir nur die Lichter der Stadt unter uns. Aus einer Perspektive, aus der ich die Stadt bisher noch nicht gesehen habe. Obwohl ich schon so oft unten an diesem Haus vorbei gefahren bin. „Wann wusstest Du, dass wir uns privat treffen sollten?“, frage ich in die Stille hinein. „Nach unserem zweiten Patienten“, entgegnet er. Von Vieren. Wir leben unser Leben immer auf den Schultern der anderen , kommt mir in den Sinn, ohne dass ich das laut sagen würde. Wären die Komplikationen der Patienten nach der Herz – OP nicht gewesen, wären wir uns nicht begegnet. Wir reden über das Abschluss – Echo vor der Verlegung und wie wichtig das ist, falls ein Patient doch mal eine Herzbeuteltamponade bekommt. „Ich hab’s ja versucht zu

Kapitelende

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Aus der sicheren Distanz der Gegenwart Erteile ich dir das Signal zum Start Der zweite Stern von links und Energie Schau nicht zurück und bitte schreib mir nie Ich lass dich gehen und es beginnt Ich lass dich gehen Dezemberkind (Alexa Feser – Dezemberkind)   Ich merke irgendwie, es hat sich viel verändert. Es verändert sich immer viel, wenn sich Kapitel schließen. Weil dann irgendwie einen Vorher – Nachher – Vergleich gibt. Diese letzte Beziehung hat mich viel wachsen lassen. Es ging schon mal damit los, dass ich endlich mal aus dem Quark kommen musste. Es war ja von Anfang an klar, dass ich diejenige war, die sich um Mobilität zu kümmern hatte. Also musste ich die Angst vor dem Auto fahren überwinden. Die Aussicht mich mit dem ehemaligen Freund treffen zu können, hat dann sogar die Angst vor dem Auto fahren überwogen. Also bin ich zur Fahrschule gegangen, habe Fahrstunden genommen und mir ein Auto gekauft. In den Augen der anderen war das sowieso längst überfällig. Und das erleichtert

Ein paar Töne aus dem Urlaub

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Urlaub. Ein bisschen anders als geplant. Ein bisschen sehr anders. Aber dann besinne ich mich eben auf die „alte Mondkind“. Sitze auf meinem Sofa und lese Romane – ich habe mich extra noch ein bisschen eingedeckt – und trinke Kaffee dabei. Habe den ersten Film seit… - keine Ahnung wie viel Jahren geschaut. Zehn vielleicht – ich weiß es nicht. Ich war mit Möhrchen beim TÜV, habe einen neuen Briefkastenschlüssel, habe ein neues Lieblings – t – shirt gefunden. Ich mache Bananenpancakes oder Rührei zum Frühstück und koche neue Rezepte am Abend. Ich mache meinen geliebten Melonen – Feta – Salat, bis ich ihn bald nicht mehr sehen kann. Ich verabrede mich mit Menschen, die ich entweder ewig nicht gesehen habe oder die so weit weg leben, dass sehen nicht so einfach geht, ich sie daher ewig nicht gesprochen habe und das Telefon deshalb ein bisschen heiß läuft in den letzten Tagen. Und ich schlafe in der Nacht mal 10 Stunden und stelle das erste Mal seit Jahren keinen Wecker. Auf der To Do – Lis

Momente aus dem Wochenende

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Samstag. Es dauert ein bisschen, bis ich an diesem Samstag aus dem Tee komme. Die Woche hat mich doch geschlaucht. Von der Arbeit her. Und emotional. Am Morgen bringe ich die Bude auf Vordermann, gehe kurz einkaufen und lese dann endlich mal wieder mein Buch weiter. Gegen Mittag meldet sich der Kardiochirurg und sagt, dass er eine wilde Nacht hatte, irre müde ist und sich meldet, wenn er wieder klar denken kann. Am Abend besuche ich meine Schwester und ihren Freund. Die waren heute wandern – ganz in der Nähe meines Lieblingsberges, zu dem ich nächste Woche auch noch möchte. Der Abend ist entspannt. Wir quatschen, bestellen etwas zu essen und gegen Mitternacht fahre ich wieder nach Hause. Ich hatte gehofft, dass das Hoffest bei uns schon vorbei ist, aber die sitzen alle noch dort, hören Musik und quatschen und da werde ich natürlich auch sofort geködert. Einer der Nachbarn kommt auf mich zu: „Du Mondkind, wir haben uns da so Gedanken gemacht – Du wurdest vor einigen Wochen vor dem Haus

Von einer aufregenden Woche vor dem Urlaub

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Hip Hip – Hurra! Urlaub!!!! (Okay, das war gestern im Verlauf gar nicht mal so klar, ob es wirklich Urlaub gibt, aber der Reihe nach…) Was für eine spannende, aufregende und tolle Woche hinter mir liegt… Montag Der Spätdienst beginnt etwas unruhig und neben der Tatsache, dass die Notaufnahme voll ist, gibt es auch noch unzählige Konsile zu erledigen. Die Kardiologen rufen an. Ein Patient wurde vom Rettungsdienst mit Herzrhythmusstörungen gebracht – die seien aber in der Notaufnahme nicht mehr nachweisbar. Der Patient hat ein langjährig bekanntes Alkoholproblem und wirkt irgendwie schläfrig und durcheinander. Deshalb sollen wir ihn nochmal anschauen. „Mondkind – wir übernehmen den auf keinen Fall“, schärft mir der Notaufnahme – Oberarzt ein. Ich schlappe hin. Mit solchen Patienten; das ist immer so eine Sache. Verwahrlost, Angehörige sind nicht zu erreichen oder interessieren sich auch einfach nicht. Der Patient selbst kann wenig Auskunft geben, ist sehr schwankend in seiner Vigilanz un