Zypern 2025
Verspäteter Sommerurlaub 2025.
Dass es den überhaupt gibt, war lange ziemlich fraglich. Nicht nur aufgrund einer Facharztprüfung, sondern auch aufgrund einer hochgradig kritischen Beziehungssituation.
Die Bestätigung dass alles geklappt hatte mit der Buchung, hatten wir am Ende weniger als 24 Stunden vor dem Abflug. Und dann hieß es Koffer packen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl zugegebenermaßen. War ich nicht diejenige, die am Tag zuvor noch gesagt hatte, dass ich mir nicht so richtig vorstellen kann, jetzt mit dem Kardiochirurgen in den Urlaub zu fahren? Dieses Gefühl kam ja von irgendwo her.
Ehrlich gesagt war ich so am Ende mit der ganzen aktuellen Situation, dass ich es nicht mehr geschafft habe, die Bude vernünftig abflugsbereit zu machen – im wahrsten Sinn des Wortes. Nachdem ich die letzten Wochen fast keinen Tag ohne Psychopharmaka geschafft und andauernd Kopfschmerzen hatte, war ich schon überhaupt froh, dass ich meinen Koffer packen konnte, ohne irgendetwas lebenswichtiges zu vergessen.
Donnerstag am Mittag hat mich dann der Kardiochirurg abgeholt und dann ging es erstmal in Richtung Flughafen. Wir sind zum Glück mit ausreichend Puffer los gefahren – eine Autobahnsperrung zwei Kilometer vor dem Flughafen kann ich halt wirklich nicht empfehlen. Ansonsten wird das ganze Procedere aber auch immer aufwendiger. Ich glaube, wir mussten bestimmt fünf Mal unsere Personalausweise vorzeigen und bei der Handgepäckkontrolle musste ich sogar meine Schuhe ausziehen.
So richtig realisieren konnte ich es noch nicht, als dann gegen 22 Uhr der Flieger abgehoben hat, die Stadt, die nur ein Funkeln von Lichtern war, unter uns immer kleiner geworden ist und wir schließlich in Richtung Süden geflogen sind. Zypern war unser Ziel und um kurz nach ein Uhr in der Nacht sind wir dort auch wohlbehalten gelandet. Da wir allerdings nicht nur nicht die besten Flugzeiten erwischen hatten, sondern auch in Larnaka gelandet waren mussten wir – obwohl Paphos sogar einen Flughafen hat – noch etwa zwei Stunden mit dem Flughafentaxi nach Paphos fahren. Dort kamen wir dann um kurz nach drei Uhr ziemlich erschöpft im Hotel an und konnten nach einer kurzen Nacht am Morgen von unserem Balkon aus das Meer bewundern.
Dass es den überhaupt gibt, war lange ziemlich fraglich. Nicht nur aufgrund einer Facharztprüfung, sondern auch aufgrund einer hochgradig kritischen Beziehungssituation.
Die Bestätigung dass alles geklappt hatte mit der Buchung, hatten wir am Ende weniger als 24 Stunden vor dem Abflug. Und dann hieß es Koffer packen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl zugegebenermaßen. War ich nicht diejenige, die am Tag zuvor noch gesagt hatte, dass ich mir nicht so richtig vorstellen kann, jetzt mit dem Kardiochirurgen in den Urlaub zu fahren? Dieses Gefühl kam ja von irgendwo her.
Ehrlich gesagt war ich so am Ende mit der ganzen aktuellen Situation, dass ich es nicht mehr geschafft habe, die Bude vernünftig abflugsbereit zu machen – im wahrsten Sinn des Wortes. Nachdem ich die letzten Wochen fast keinen Tag ohne Psychopharmaka geschafft und andauernd Kopfschmerzen hatte, war ich schon überhaupt froh, dass ich meinen Koffer packen konnte, ohne irgendetwas lebenswichtiges zu vergessen.
Donnerstag am Mittag hat mich dann der Kardiochirurg abgeholt und dann ging es erstmal in Richtung Flughafen. Wir sind zum Glück mit ausreichend Puffer los gefahren – eine Autobahnsperrung zwei Kilometer vor dem Flughafen kann ich halt wirklich nicht empfehlen. Ansonsten wird das ganze Procedere aber auch immer aufwendiger. Ich glaube, wir mussten bestimmt fünf Mal unsere Personalausweise vorzeigen und bei der Handgepäckkontrolle musste ich sogar meine Schuhe ausziehen.
So richtig realisieren konnte ich es noch nicht, als dann gegen 22 Uhr der Flieger abgehoben hat, die Stadt, die nur ein Funkeln von Lichtern war, unter uns immer kleiner geworden ist und wir schließlich in Richtung Süden geflogen sind. Zypern war unser Ziel und um kurz nach ein Uhr in der Nacht sind wir dort auch wohlbehalten gelandet. Da wir allerdings nicht nur nicht die besten Flugzeiten erwischen hatten, sondern auch in Larnaka gelandet waren mussten wir – obwohl Paphos sogar einen Flughafen hat – noch etwa zwei Stunden mit dem Flughafentaxi nach Paphos fahren. Dort kamen wir dann um kurz nach drei Uhr ziemlich erschöpft im Hotel an und konnten nach einer kurzen Nacht am Morgen von unserem Balkon aus das Meer bewundern.
Von Hochstressituationen in den Urlaub zu wechseln, funktioniert bei mir irgendwie nie besonders gut. In den ersten Tagen habe ich aber noch gedacht, dass nichts anderes möglich sein wird, als auf meiner Liege am Stand zu liegen und das Gefühl zu haben, in einem Haifischbecken endlich mal kurz in Ruhe gelassen zu werden.
Wir hatten ein wunderschönes Hotelzimmer, von dem aus wir auf die Strandpromenade, die von Palmen gesäumt war und das türkisblaue Meer schauen konnten. Vom Prinzip her waren also alle meine Wünsche für den verspäteten Sommerurlaub erfüllt – nur eben leider ohne ausreichende Vorbereitungszeit für den Kopf.
Tatsächlich war es ein sehr ruhiger Urlaub. Ich hatte in weiser Voraussicht einiges an Lesestoff mitgenommen und war vollends zufrieden mit einem Wechselspiel aus in der Sonne liegen und im Meer planschen. Am zweiten Tag hat uns ein Hotelmitarbeiter aus dem Spa – Bereich aufgegabelt und uns gefragt, ob wir nicht eine Massage gebrauchen könnten. Naja, etwas aufdringlicher war er schon – wahrscheinlich war das mit ein Grund, weshalb wir uns am Ende dafür entschieden haben, aber es hat auch einfach mal gut getan in einem abgedunkelten Raum mit laufender Musik und Duftkerze von unten nach oben durchgeknetet zu werden. Sich darauf zu konzentrieren, nur in dem Moment zu bleiben, in dem man gerade ist, wenn doch gerade alle Sinn zu tun haben.
Auch sehr schön war es, sich nicht um das Essen kümmern zu müssen. Wir hatten Halbpension und das hat zumindest mir meistens völlig gereicht. An manchen Tagen gab es noch ein Eis am Nachmittag und ich vergesse immer wieder, wie gut das Eis im Süden ist. Nur leider war das beste Eis in der Innenstadt von Paphos zu finden, in die wir erstmal 40 Minuten laufen mussten. Das war ganz interessant und das kenne ich von anderen Urlaubsorten, die ich bisher gesehen habe, so eigentlich nicht. Es gab eine Strandpromenade, aber wirklich nur Hotel an Hotel ohne Läden oder nennenswerte Bars dazwischen. Das abendliche Herumschwänzeln war dadurch etwas eingeschränkt, aber ehrlicherweise wären wir dazu meistens ohnehin zu müde gewesen – die Energie war wirklich etwas auf Sparflamme im Urlaub und irgendwann habe ich eingesehen, dass das okay ist und wir ja gar nichts müssen in diesen Tagen.
Frühstücken konnten wir jedenfalls draußen auf der Terrasse neben dem Pool und ziemlich direkt am Meer. Abendessen gab es in einem anderen Restaurant, auch draußen auf einer Dachterrasse oder – zwei Mal in der Woche – im Rahmen eines italienischen Abends – in einem weiteren Außenbereich, den man dafür extra schön hergerichtet hat und es gab sogar Live – Musik dabei, was ein Mondkindherz natürlich sehr erfreut hat.
Montag waren wir dann das erste Mal in der Innenstadt von Paphos. Wir wollten eigentlich nur durch laufen, weil noch etwas weiter hinten in der Stadt das Schildkrötenschwimmen statt finden sollte, zu dem wir uns angemeldet hatten. Leider wurde das dann kurzfristig abgesagt, aber es war trotzdem schön die Stadt gesehen zu haben. Ich liebe solche südländischen Städte einfach total.
Unser Turtle – Swimming haben wir dann Mittwoch nachgeholt – da hat es auch wirklich geklappt. Wir waren anderthalb Stunden im Wasser und sind in der Zeit einer auf dem Boden schwimmenden Schildröte hinterher geschwommen. Die sind richtig groß, wiegen 120 – 150 Kilogramm und sind die meiste Zeit sehr gemütlich unterwegs – es sei denn sie wittern Gefahr, dann können sie auch sehr schnell und recht aggressiv werden. Und da sie mit ihrem Schnabel auch recht einfach Muscheln knacken können, muss man da schon etwas aufpassen. Dementsprechend muss man auch einen Sicherheitsabstand einhalten und anfassen darf man die Schildkröten auch nicht – das ist sogar tatsächlich offiziell verboten.
Dadurch, dass das Schildkrötenschwimmen vertagt wurde, wir für Donnerstag noch Teil Zwei der Massage gebucht hatten und generell etwas träge mit unserer Planung waren, konnten wir dann leider an keinem Ausflug mehr teilnehmen. Das Hinterland von Zypern etwas kennen zu lernen, ist dann wohl Aufgabe für einen kommenden Urlaub. So als möglichen Ort, wenn man noch im Herbst einen Badeurlaub haben möchte an einem Ort, der nicht zu weit weg ist, kann man es sich merken, finde ich. Wir hatten noch die Kapverden in der engeren Auswahl, aber mir war ein Flug von acht Stunden für eine knappe Woche einfach echt zu lang – zumal die Flugzeiten da nicht besser gewesen wären und wir kamen ja so schon mitten in der Nacht an. Und die Kanaren waren schon letztes Jahr im September grenzwertig kühl, obwohl wir da auch einfach eine blöde Woche erwischt hatten wettertechnisch. Eine Kollegin war eine Woche später als wir und hatte bestes Wetter.
Mit dem Kardiochirurgen hat es diesmal auch wirklich ganz gut geklappt. Er hat sich schon deutlich Mühe gegeben, Dinge abzusprechen. Es wäre für mich auch okay gewesen, wenn er zwei Tage einen Tauchkurs gemacht hätte, sofern er erst nach dem Frühstück los geht, aber selbst das hat nicht gemacht. Insgesamt haben wir wenig über unsere Situation geredet und wenig reflektiert, es gab auch noch nie so wenig Intimität wie in diesem Urlaub, aber wir sind zumindest überhaupt ohne größere Streits miteinander zurecht gekommen. Manchmal habe ich gemerkt, dass er unzufrieden ist und war ein bisschen gestresst davon, dass ich nicht heraus bekommen habe, was los ist. Und dass er mich dann jeden Tag 10 Mal gefragt hat, was ich jetzt machen möchte, hat mich irgendwann auch etwas irritiert, weil ich irgendwann das Gefühl hatte meine Antwort anpassen zu müssen, da sie scheinbar nicht verstanden wurde, oder seinen Vorstellungen entspricht – wenn ich dann angesprochen habe, dass wir das doch heute schon drei Mal besprochen hatten, konnte er sich irgendwie nicht dran erinnern. Aber wenn man mal die Wochen vorher betrachtet, hätte es eigentlich gemessen an den Umständen nicht besser laufen können – das muss man ehrlich so sagen.
Und dennoch hat sich nicht so richtig ein Gefühl des Ankommens und der Entspannung eingestellt. Es war irgendwie eine sehr große Diskrepanz zwischen dem Gefühl und den Fotos, die da entstanden sind, obwohl ich ja der Mensch war, der die Fotos gemacht hat oder auch darauf zu sehen war. Mir kam das streckenweise so vor, als würde ich jemandem beim Urlaub machen zuschauen. Ich hab mich immer wieder erinnert und mir gesagt: Hey Mondkind, das bist gerade Du. Du bist auf Zypern. Wie fühlt sich das an? Nochmal in kurzen Sachen, Sonne auf der Haut, Salz in der Luft und eine frische Brise in den Haaren? Irgendwann habe ich auf der Liege liegend mal auf die Palme über mir geschaut und mir gedacht, dass allein die Abwesenheit all dieser schwierigen Gefühle der letzten Tage und Ruhe im Hirn ja schon ein großer Gewinn ist und irgendwann habe ich mich damit dann auch versucht anzufreunden.
j
Insgesamt war es als recht gelungen kann man sagen.
Freitag gegen Mitternacht sind wir wieder hier angekommen und wie könnte es anders sein, ist der Kardiochirurg dieses Wochenende schon wieder arbeiten und auf dem Flugplatz, sodass der Urlaub tatsächlich ein ziemlich jähes Ende gefunden hat. Ich habe Montag auch wieder Dienst – finde aber die Notaufnahme, die ich ja sowieso recht gern habe, als Einstieg nicht schlecht. Dann mache ich bis 16 Uhr Station, gehe dann in die ZNA und gehe Dienstag erstmal wieder heim. Wie ich die Chefarztvisite dann am Mittwoch überleben will, wenn ich quasi keinen Patienten kenne, sehen wir dann. Und dann muss ich mir auch mal Gedanken über meine berufliche Zukunft machen. Meine Lieblingsoberärztin aus der Psychosomatik hat jetzt tatsächlich gekündigt – was echt schade ist – aber ich wollte versuchen nochmal mit ihr zu reden, weil da irgendwie ein ziemliches Chaos kursiert. Kurz vor dem Urlaub hatte ich noch mit einer Kollegen gesprochen, die beauftragt worden war bei mir nachzufragen, was denn los sei. Man hätte mich ja schon gern zurück gehabt. Naja, dann hätte man es halt mal so sagen sollen. Na wir werden sehen.
Ansonsten habe ich im Urlaub noch ein recht spannendes Buch gelesen, was so ziemlich mein halbes Leben erklärt – dazu kommt vielleicht morgen noch etwas.
Für heute reicht dieser etwas chaotische Reisebericht.
Mondkind
Insgesamt war es als recht gelungen kann man sagen.
Freitag gegen Mitternacht sind wir wieder hier angekommen und wie könnte es anders sein, ist der Kardiochirurg dieses Wochenende schon wieder arbeiten und auf dem Flugplatz, sodass der Urlaub tatsächlich ein ziemlich jähes Ende gefunden hat. Ich habe Montag auch wieder Dienst – finde aber die Notaufnahme, die ich ja sowieso recht gern habe, als Einstieg nicht schlecht. Dann mache ich bis 16 Uhr Station, gehe dann in die ZNA und gehe Dienstag erstmal wieder heim. Wie ich die Chefarztvisite dann am Mittwoch überleben will, wenn ich quasi keinen Patienten kenne, sehen wir dann. Und dann muss ich mir auch mal Gedanken über meine berufliche Zukunft machen. Meine Lieblingsoberärztin aus der Psychosomatik hat jetzt tatsächlich gekündigt – was echt schade ist – aber ich wollte versuchen nochmal mit ihr zu reden, weil da irgendwie ein ziemliches Chaos kursiert. Kurz vor dem Urlaub hatte ich noch mit einer Kollegen gesprochen, die beauftragt worden war bei mir nachzufragen, was denn los sei. Man hätte mich ja schon gern zurück gehabt. Naja, dann hätte man es halt mal so sagen sollen. Na wir werden sehen.
Ansonsten habe ich im Urlaub noch ein recht spannendes Buch gelesen, was so ziemlich mein halbes Leben erklärt – dazu kommt vielleicht morgen noch etwas.
Für heute reicht dieser etwas chaotische Reisebericht.
Mondkind
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