Torschlusspanik

Mondkind war das Wochenende über unterwegs – kein Pendeln zwischen den Orten, sondern so richtig unterwegs.
Das kommt selten vor und zwischendurch hatte Mondkind auch viel mit einem schlechten Gewissen zu tun und hat sich auch immer mal um die Uni gekümmert.

Nach dem Gespräch am vergangenen Donnerstag mit ihrem ehemaligen Chef hat sie sich jetzt entschieden, das Examen im Herbst wirklich versuchen zu wollen.
Damit ist auch klar, dass es ein stressiger Sommer wird. Neben dem normalen Semesterbetrieb wird sie schon so gut es geht das Examen vorbereiten müssen, damit zumindest bis Juni alle Zusammenfassungen geschrieben sind, die dann „nur“ noch ihren Weg in die kleinen grauen Zellen finden müssen. Außerdem müssen natürlich alle Prüfungen bestanden werden, sodass die knappe Lernzeit, die zur Verfügung steht, nicht noch für Nachprüfungen genutzt werden muss.
Und um das praktische Jahr sollte Mondkind sich auch gekümmert haben, bevor die vorlesungsfreie Zeit vorrüber ist.
Auch mit der Doktorarbeit sollte es nach Möglichkeit vorran gehen.

Mondkind hat ein wenig Angst, dass keine Zeit für die Krankheit ist.
Sie fordert immer mal wieder ihre Aufmerksamkeit ein – sei es nun, dass Mondkind sich mit den Dingen, die am Tag auf sie einströmen auseinander setzen muss, ihr Tagebuch pflegen muss, damit es keinen Knoten im Kopf gibt und manchmal auch einfach die Krisen aushalten muss.
Es kommt vor, dass die in der Früh nicht aufstehen kann, dass sie in der Uni nur physisch, aber keinesfalls geistig anwesend ist, oder sich ihre Gedanken tagelang im Kreis drehen.
Im Sommer hat sie dann keine Zeit dafür – dann muss alles nach Plan laufen- Ob das wohl klappt?

Mondkind hat auch ein bisschen etwas, das man vielleicht „Torschlusspanik“ nennen würde.
Wenn alles nach Plan geht, sind das Mondkinds letze Semesterferien. Monndkind hat Semesterferien noch nie so richtig ausgenutzt. Immer waren sie voll mit irgendwelchen Praktika und da Mondkind sich für so viele Fachrichtungen interessiert, hat sie einige Praktika mehr als nötig gemacht. Wenn das gerade nicht anstand, war sie im Labor, aber sie war seltenst im Urlaub und ist immer früh aufgestanden, um die Tage produktiv zu nutzen.

Und nun würde sie gern noch mal ein wenig die Zeit nutzen, um ein paar Dinge zu erleben, ehe sie dann im Sommer lernt und im November mehr oder weniger ins Arbeitsleben startet. Denn dann gibt es nur noch 6 Wochen Urlaub im Jahr, während des PJs wovon allerdings auch Ausfall wegen Krankheit abgezogen wird und man sinnvollerweise einen Großteil des Urlaubs in den letzten Wochen nehmen sollte, um für die mündliche Abschlussprüfung zu lernen.

Mal schauen, was es so werden kann zwischen der Pflicht im Rücken und der Sehnsucht nach ein bisschen Ferien.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drittes Staatsexamen - ein Erfahrungsbericht

Reise - Tagebuch #2

Von einem Gespräch mit dem Kardiochirurgen