Schnipsel

„Es geht so einigermaßen“ ist die Standardantwort auf die Frage wie es mir geht, wenn nichts mehr geht. Eigentlich würde ich liebend gern sagen „Ich kann nicht mehr“. Das wäre auch näher dran an der Wahrheit. Aber das gibt den Menschen Raum, noch mehr zu verletzen, die nicht mehr existenten Grenzen einzureißen ohne, dass ich irgendetwas dagegen tun könnte.
Meistens sind die Zeiträume, in denen Reden noch hilft, irgendwann überschritten. Meistens, wenn ich ganz leise werde.

Schnipsel. Aus verschiedenen Konversationen.

„Ich kann dieses Thema selbst nicht mehr. Irgendwie. Seit fast 10 Monaten renne ich mir den Kopf dauernd an denselben Mauern und den selben Fragen ein und ich finde und finde keine Antworten. Ich würde so unendlich viel darum geben, zumindest ein Paar zu bekommen.
Rational verstehe ich die Menschen, die davon sprechen, dass ich nach vorne schauen muss, dass ich das Thema jetzt mal abhaken muss, dass es ein Leben nach seinem Tod geben muss.
Aber das ist einfach unmöglich. Das kann es einfach nicht geben.“

„Mondkind, mach ihn stolz auf Dich. Richte die Wohnung eben alleine ein, wenn er nicht mehr da ist um Dir zu helfen und mach das alleine weiter, das ihr zusammen machen wolltet. So hat eine Freundin von mir das auch gemacht.“ Es folgt eine lange Story, wie der Mann von der Freundin gestorben ist und dass sie dann alleine mit ihren drei Kindern dastand.
Und dann stehe ich da und verstehe die Welt nicht mehr. Man kann nicht Leid mit Leid relativieren. Und ich weiß nicht, ob ich ihn noch stolz machen muss. Alleine die Tatsache, dass ich an seinem Geburtstag meinen ersten Nachtdienst geschafft habe, dürfte ihn stolz machen. Dass ich die schwerste Zeit meines bisherigen Lebens irgendwie überstehe. Dass ich noch lebe.

„Mondkind für Dich ist das die beste Form von Beziehung. Du musst keine Angst mehr davor haben. Er will nichts mehr von Dir. Also kannst Du ihn auch endlich an Dich dran lassen. So nah, wie Ihr Euch jetzt seid, wart Ihr Euch nie."
Keine Ahnung. Ist das so?

„Ja Mondkind, Du hast Dein Sozialleben komplett vor die Wand gefahren. Und was machen wir jetzt…?“
Naja, es gibt ja so Menschen die der Meinung sind, dass man sich ja ein neues Sozialleben aufbauen könnte. Aber ernsthaft… - ich habe jahrelang Energie da rein investiert, damit ich eine Hand voll Freunde und den Freund haben konnte. Wenn Freizeitaktivitäten „verbotene Tätigkeiten“ sind, aber der Mensch ein soziales Wesen ist… - ist das schwierig. Und dann, nach all den Jahren, kracht es ein Mal und dann ist das vorbei.
Ich habe mich nie im Leben für irgendetwas bestraft gefühlt. Seitdem das passiert ist, ist es etwas anderes. Vielleicht hatte ich wirklich nie ein Recht auf dieses Leben. Und ich habe auch einfach nicht die Kraft das alles von vorne zu machen. Und ich kann das was gewesen ist, nicht ersetzen. Denn dann vergesse ich vielleicht. Und ich will nicht vergessen.

„Mondkind, es ist jetzt fast ein Jahr. Da könnte man auch langsam mal nach vorne schauen. Du bist niemandem etwas schuldig – auch moralisch nicht mehr.“
Und vielleicht ist das das schmerzhafteste Kommentar. Ja, es ist bald ein Jahr. Aber wann hatte ich mal Zeit, wann wurde es mir mal zugestanden, mich mit dem Freund auseinander zu setzen? Wann war das mal angebracht? Wann hatte ich meinen Kopf mal für mich? Wann hat mich mal jemand in den Arm genommen? Wann hat sich jemand widerstandslos unsere Geschichten angehört? Wann musste ich mal nicht darum kämpfen, gehört zu werden?

„Mondkind, ich weiß nicht, ob es für Dich überhaupt den richtigen Therapeuten geben kann. Aber mit diesem Mann in der Klinik kamst Du ja scheinbar ganz gut zurecht. Was hat ihn so gut gemacht…?“
Ah... - Herr Kliniktherapeut.
Es gibt immer ein paar Kriterien. Und wenn die erfüllt sind, stehen wir auf einer sehr stabilen Basis. Eines davon ist Sicherheit. Ich muss wissen, dass ich bei diesem Menschen sicher bin, dass er in der Lage ist mich festzuhalten, wenn die Stunden thematisch so schwer werden, dass ich Angst habe, dass das Herz bricht. Nur dann suche ich keine Ausflüchte mehr, nur dann bin ich ehrlich. Und das hat bei ihm so sehr gepasst. Er hat sich so viel Mühe gegeben, dass ich ihm vertraue, mir so viele Sicherheiten an die Hand gegeben und ich wusste, dass ich das nicht ausnutzen soll und habe es auch nie, aber er war erreichbar, wenn die Hütte gebrannt hat. Und auch, wenn ich auf den Tod des Freundes hätte verzichten können, aber in dieser Situation war mir klar, dass ich ihm mein Leben lang mein Leben anvertrauen würde. Ich glaube keiner hat in der Situation verstanden, was wirklich passiert ist, weil ich ja auch nie über den Freund geredet habe. Er hat keine Fragen gestellt. Er hat gesehen, dass die Situation sämtliche Möglichkeiten zur Kompensation, die ich sonst habe, übersteigt und er war einfach da. Er hat nicht nachgehakt, das konnten wir ja auch noch machen, wenn die Wellen minimal weniger bedrohlich sein würden. Er war der einzige Mensch, der mich in den Tagen danach mehrfach angerufen hat, manchmal nur zwei Minuten, für ihn vielleicht kurz zwischen zwei Sitzungen, aber das war egal. Er war da. Er hat mich durch halb Deutschland gelotst. Er hat mich nicht mir selbst überlassen.
„Aber es hat ja trotzdem am Ende nicht geklappt…“
„Naja, ich vermute, das lag am Ende an diesem ganzen Kliniksetting. Er war ja dort Mitglied eines Teams und kein Einzelkämpfer, wie er immer betont hat. Und da ich da am Ende mit der Verlegung auf die Geschlossene keinen guten Stand hatte, war das wahrscheinlich eine kollektive Entscheidung, dass ich mal in der Ferne meinen Mist auf die Kette kriegen soll, aber ohne die Psychiatrie im Rücken.“
„Jetzt verstehe ich, warum Dich das so mitgenommen hat…“
„Naja, ich habe daran jetzt noch zu knacken. Und ehrlich gesagt würde ich mir manchmal wünschen, dass es ihn noch minimal interessiert, was bei mir so los ist. Aber ich versuche mir zu sagen, dass ich gelernt haben sollte, dass ein Blödes Ende die Dinge, die er mir mit auf den Weg gegeben hat, nicht schmälern sollte... Aber dadurch ist es natürlich schwer, wenn mir die potentielle neue Therapeutin gleich mal so nebenbei mit auf dem Weg gibt, dass Krisen die Psychiatrie händeln muss. Vielleicht ist das normal so, aber wenn ich das Gefühl habe, dass es ihr auch grundsätzlich nicht so wichtig ist, wie ich zwischen den Therapiestunden zurecht komme, wird das schwer, offen zu sein."

„Was ist denn im Mai Mondkind… - da wird es ein Jahr…?“
Naja… - zumindest ist er im Mai gestorben. Dann bin ich über einen Monat fast wahnsinnig geworden und dann kam jener Tag Anfang Juli.
„Der Mai… - Frühling, der immer schwierig ist. Dass die Welt völlig ungerührt vom Sterben der Individuen auf diesem Planeten wieder aufsteht, ist noch befremdlicher. Ich weiß, das halten Sie für eine theatralische Überinterpretation, aber es ist so. Dann war ich letztes Jahr im Mai das letzte Mal in der Studienstadt. Das letzte Mal, dass ich die Freunde gesehen habe und es war das letzte Mal, dass der Freund und ich sich hätten sehen können und wir es nicht getan haben, weil er bis Donnerstag in der Klinik war, dann überraschend entlassen wurde und Freitagfrüh mein Zug ging. Ich werde mir das nie, niemals verzeihen, dass ich nicht irgendetwas gedreht habe. Vielleicht wäre er dann heute auch noch nicht tot. Und dann ja… - dann ist er weniger als eine Woche danach gestorben. Und ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll…“
Und dann bricht meine Stimme.
„Wann war das…“
„Naja, genau weiß man es ja nicht, aber seine Mum und ich sind uns da mittlerweile recht einig“, erkläre ich und nenne ihm die Nacht. 


Und wenn ich mir etwas wünschen würde an diesem Tag, dann wäre es, dass einer der Menschen, denen ich vertrauen kann, sich kurz meldet. Es reicht ein kurzer Anruf. Eine kurze Nachricht. Ein „Mondkind ich denk an Dich. Und wenn was ist, meld Dich einfach.“ Ich glaube manchmal, das würde schon reichen. Das Wissen, dass da irgendwo jemand ist, wenn das Herz in dieser Nacht bricht.
Und oh… - wer hat an diesem Sonntag vor der sich jährenden Katastrophe Dienst? Wird weit nach Mitternacht den Berg in Richtung Wohnung herunter rasen um noch ein paar Stunden Schlaf vor dem Morgengrauen erhaschen? Wer wird vielleicht wach sein, während vor einem Jahr ein Herz unbemerkt aufgehört hat zu schlagen?

Was würde sich eine Mondkind generell wünschen? Primär nicht allein zu sein. Und das müssen nicht mal große Dinge sein. Ein offenes Ohr, das alles aufnimmt, ohne zu verurteilen. Eine Umarmung, ein fremdes Herz, das meins zurück in den Takt holt, wenn es den verloren hat.
„Ich kann nicht mehr“. Das wären die richtigen Worte. Vielleicht richtet es ein bisschen Bedarfmedikation heute Nacht. Ich bin damit ja sehr vorsichtig – ich habe nicht mehr viel und sollte morgen auch nicht nur noch mit einem ¼ Gehirn anwesend sein.

Aber ich halte das einfach nicht mehr aus. Die Diskrepanz, wie es nach bald einem Jahr laufen müsste und wie es läuft. Und, dass ich aus diesem Schmerz nicht raus komme. Weil man nicht einfach entscheiden kann, dass man jetzt weiter macht und so tut, als sei nichts gewesen. Ich verstehe die Menschen. Kann nachvollziehen, was sie mir sagen wollen. Aber ich kann einfach nicht. Ich habe alles verloren, was ich hatte. Wie kann die Zukunft aussehen? Kann es eine geben?

Mondkind

Kommentare

  1. Liebe Mondkind,
    es kann immer eine Zukunft geben, wenn du dir zugestehst, dass es eine geben kann.
    Für mich ist schwer zu verstehen, dass du dir auf der einen Seite ja jemanden wünschst, der da ist - zuhört - mitträgt, auf der anderen Seite lässt du aber nichts mehr wirklich zu.
    Ich möchte nichts kleinreden, das was passiert ist, ist furchtbar und das kann niemand nachempfinden. Ich glaube, dass wenn du dir weiter Vorwürfe machst, mit dem was passiert ist haderst, dass dir all die guten Erinnerungen verloren gehen.
    Du brauchst eine stabile Therapiesituation, eine Möglichkeit deine Themen aufzuarbeiten, um dann neu beginnen zu können. Ich weiß für dich es gibt viele Gründe, die dir im Weg stehen, aber du solltest es dir wert sein, Wege drumherum zu finden. Es kann dich nur jemand begleiten, laufen musst du alleine, du hast das selbst in der Hand. Überleg dir was dein Freund zu dir sagen würde und dann geht's los!
    Alles Liebe!

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    1. Hallo liebe Mondkind,

      das mit den ambivalenten Signalen an Deine Mitmenschen war ja schon einmal Thema. Möglicherweise ist das irgendwo auch ein Schlüssel in Deiner Situation.
      Vielleicht hilft es Dir, wenn Du weißt, dass alles häufig nur gut gemeinte Ratschläge sind. Du kannst sie annehmen, musst es aber nicht. Und das ist normal. Man ist nie mit jemand anderem zu 100 Prozent auf einer Wellenlänge.

      Für Deine Mitmenschen ist es wahrscheinlich schwierig Dir die Hand zu reichen, da sie durch die Ambivalenzen extrem verunsichert sind. Viele haben sich anscheinend von Dir abgewandt. Möglicherweise waren sie verunsichert. Aber gerade die potentielle Bezugsperson und deine Schwester scheinen ja nicht aufzugeben. Du bist ihnen so wichtig, dass sie Dir immer wieder eine Hand reichen. Das würden sie nicht tun, wenn Du ihnen nicht wichtig wärst. Und sie sind sicher bereit, den Weg mit Dir zu gehen, bis Du ihn alleine weiter laufen kannst, Du musst es nur zulassen ;).

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    2. Hallo Ihr Beiden,
      Danke erstmal für Eure langen Kommentare.

      Zum Thema mit den Ambivalenzen... - da könntet Ihr schon Recht haben. Es nervt mich ja auch selbst total. Wenn dann mal die - vielleicht auch ernst gemeinte Frage kommt: "Und wie geht es Dir sonst so Mondkind?", dass ich dann aktuell nicht sagen kann: "Es geht mir gar nicht gut und ich weiß, dass da niemand zaubern kann und natürlich auch niemand meine Situation schlagartig verbessern kann oder gar die Verantwortung trägt das zu tun - aber es wäre sehr schön, wenn ich bei Dir vielleicht etwas regelmäßiger ein offenes Ohr finden könnte, weil es mir gerade hilft."
      Letzten Endes... - gibt es halt im Moment leider keinen Menschen mehr bei dem ich mir hundert prozentig sicher bin, dass dann nicht wieder kommt: "Naja Mondkind, Du hast Dir das Leid aber ausgesucht." Irgendwann kommt der Punkt, an dem ich weiß, dass es dieses ohnehin verlorene Gleichgewicht völlig crasht, wenn da noch ein blödes Kommentar kommt - so lieb, wie es auch gemeint sein mag. Und dann ist das eigentlich reiner Selbstschutz, obwohl mich das nicht weiter bringt, wenn ich mich in der Situation nicht irgendwem anvertraue, da habt Ihr schon Recht.

      Ich weiß halt nicht, was die Menschen da auch genau von mir wollen. Eine Fassaden - Mondkind, was dann scheinbar doch irgendwann auffällt, oder eine ehrliche Mondkind, die die Situation eben noch nicht so gut verpackt hat, wie die Menschen das gern hätten. Ehrlichkeit bedeutet halt so oft verletzt zu werden. Das war noch nie sinnvoll. Entweder es kommen unqualifizierte Kommentare von Mitmenschen oder - auch "unbeteiligte" Personen können damit nicht umgehen und haben mich im letzten Herbst, als ich angemerkt habe, dass es einfach nicht geht, gleich mal auf die geschlossene Psychiatrie abgeschoben. Hätte ich gesagt "Kriegt man es schon hin", wären manche Katastrophen nicht passiert.

      Ich merke aber selbst, dass es so keinen Sinn hat. Ich war ewig nicht mehr beim Seelsorger, bei der potentiellen Bezugsperson auch selten in letzter Zeit, weil das mit dieser Einstellung ja nun keinen Sinn hat und eher noch mehr verletzt, wenn ich mir selbst gegenüber nicht ehrlich sein kann. Aber mir fehlt ein bisschen Begleitung aktuell sehr. Und stabile Therapiesituation... - die fällt halt nicht vom Himmel. Mir war immer bewusst was ich da hatte an der Ambulanz und der Psychiatrie und genau deshalb war das wahrscheinlich eine kaum händelbare Katastrophe, als das letztes Jahr ein paar Monate nach dem Tod des Freundes alles zusammen gefallen ist. Ich habe so viele Menschen in diesem System dort sehr geschätzt, war froh, dieses System im Rücken zu haben. Zu wissen, ich kann nie weiter, als bis zu einem bestimmten Punkt fallen. Der Seelsorger hat es gern als "Fallnetz unter der Klippe auf der ich klettere" bezeichnet.

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    3. Ich glaube ehrlich gesagt auch, dass die potentielle Bezugsperson es am Ende nicht böse meint. So sehr, wie ich manchmal auch ärgere, fluche, weine über das, was ich von ihm so höre. Manchmal sind wir sicher beide überfordert, aber ich glaube man muss mich eben ziemlich provozieren, dass ich überhaupt mal anfange Dinge zu hinterfragen oder andere Wege, die man gehen könnte, überhaupt zu sehen. Deswegen versuchen wir das auch glaube ich immer noch weiter miteinander, auch wenn ich das mit anderen Menschen nach allem, was da so seit letztem Jahr passiert ist, sicher nicht mehr machen würde. Er hat letztens mal gesagt: "Alles was ich tun kann ist Dir zu zeigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, darüber zu denken..." Das fasst es vielleicht gut zusammen.
      Und zu meiner Schwester... - sie sieht alles was sie macht von einem Standpunkt kindlicher Naivität aus. Diese Beziehung war schon immer so, dass ich eher für sie da war, als umgekehrt. Und versucht habe ihr die Dinge zu ermöglichen, wie sie das gern hätte, weil es auch so schön ist zu sehen, wie sie sich daran erfreut. Aber das hatten wir ja auch letztens - vermutlich hat diese Beziehung wirklich noch viel Potential das ins Positive zu basteln. Wir sind immerhin Zwillinge. Eigentlich ist das ein großer Segen.

      Mondkind

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  2. Hallo Mondkind,

    wie ich Dich verstehe ist es also eher ein Selbstschutz, dass Du Dich zurück ziehst. Aber Du solltest bedenken, dass Du Dich dadurch möglicherweise so einmauerst, dass Du dann total isoliert bist. Einsamkeit macht auch krank.

    Was meinst Du denn mit kindlicher Naivität? Die Frage ist ja, ob Dir die potentielle Bezugsperson auf die brutale Art die Augen öffnen muss, oder ob Du mit Deiner Schwester nicht einfach ein bisschen mitschwingen kannst. Möglicherweise könntest Du Naivität mit Positivität ersetzten. Sicherlich ist das Leben nicht ein einziger Ponyhof, aber manchmal hilft es Dinge die man nicht ändern kann nicht so schwer zu nehmen und das beste draus zu machen (ohne das Du das jetzt falsch verstehst ;))

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    1. Naja, da gebe ich Dir Recht. Ich merke ja, dass es mir einfach gar nicht gut geht im Moment. Ich weiß nur nicht genau, wie ich das jetzt machen soll. Ich glaube ich habe mit den Menschen, mit denen ich darüber reden kann (also hauptsächlich die potentielle Bezugsperson) wirklich schon alles ein Mal durchgesprochen. Und trotzdem ist es ein schier unendlicher Redebedarf über dieses Thema. Ich könnte es immer und immer wieder erzählen. Und er könnte an einigen Ecken immer wieder kontern, immer wieder anregen die Dinge ein bisschen anders zu sehen und ich könnte das gerade nicht annehmen.
      Wir würden uns mit jeder Diskussion nur im Kreis drehen, am Ende wären sowohl mein Gegenüber als auch in frustiert. Wie kann man das durchbrechen?

      Meine Schwester... - nun ja. Sie hat so eine positive Grundstimmung und wenn ich komplett platt bin, sie mich ganz in rosa eingekleidet und mit Blume im Haar fragt, ob wir nicht morgen bitte in den nächst größeren Kurort fahren können, um dort im Kurpark spazieren zu gehen... oder wenn sie hier abends seelenruhig mit ihrem überdimensional großen Buntstiftkasten sitzen und Mandalas ausmalt - das habe ich mir ein bisschen abgeschaut. Das löst in mir irgendwie ein Feeling von längst vergangenen Sommerurlauben aus, wo wir so acht oder neun Jahre waren, man nicht ständig den Druck, die Traurigkeit, die Angst den Anforderungen nicht gerecht zu werden im Nacken hatte, weil der Erfolg damals mit ein bisschen Zuhören in der Schule sich noch von allein eingestellt hat und wir ein bisschen Unbeschwertheit erleben konnte. Sie ist immer auf Zack, hat immer Ideen, immer Hummeln im Hintern. Sie ist zwar viel, viel später von zu Hause raus gekommen, war auch lange das "Sorgenkind", aber sie hat es viel schneller geschafft, die neue Realität zu leben. Die Unabhängigkeit, die Autonomie, die wir jetzt haben.

      Mondkind

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    2. Gäbe es nicht auch in Ostfriesland eine nette Abteilung für Neuro?

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    3. Bei Bedarf müsste man sich schlau machen...

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