Stille...
Es ist ein wenig still geworden auf diesem Blog.
Das liegt nicht so sehr daran, dass es nichts zu erzählen gäbe. Im
Moment bin ich - wenn die Visite auf der Palliativstation durch ist - oft im
Funktionsbereich und da gibt es schon ein paar spannende Ultraschall –
Ergebnisse.
Aber ich kann es einfach gerade nicht. Das Ventil des Schreibens ist
gerade etwas verstopft. Fragt mich nicht, was hier los ist – ich weiß es nicht.
Am Wochenende habe ich es echt versucht mit in den Park setzen und
lesen… - aber es ist beim Versuch geblieben. Ich bin so müde und überdreht
gleichzeitig…
Gerade klappen nicht mal die einfachsten Sachen. Überweisung machen.
Mal bei der Bank anrufen und etwas klären. Eine Mail wegen der WG in der
Studienstadt. Manche Sachen haben Deadlines. Das liegt hier seit Tagen rum und
es geht einfach nicht. Für die Patienten geht es noch irgendwie, aber auch da sind
die Kräfte ab 11 Uhr am Vormittag eigentlich aufgebraucht.
Ich muss mich auch darum kümmern, wie ich das nächste Mal in die
Studienstadt komme. Am 31. August bin ich wieder da und bis jetzt habe ich
keine Fahrkarten. Es war ja mal angedacht, dass ich vielleicht ein Auto nehmen
könnte und diese Mammuttouren ein Ende haben, aber das wird wahrscheinlich
nicht der Fall sein. Ich kriege einfach jedes Mal die Krise, wenn ich um 23 Uhr
am Hauptbahnhof stehe. Und weiß, dass ich die ganze Nacht im Halbschlaf von
irgendwelchen Menschen umher geschubst werde. Und dann der Freitag… - nachdem
ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe…
Ich habe schon überlegt, ich könnte Frau Therapeutin ja einfach
kurzfristig anrufen und ihr sagen, dass ich gerade einfach nicht so weit fahren
kann. Aber das Risiko ist eigentlich zu groß. Gerade in der jetzigen Situation wäre
ein Termin nicht schlecht und telefonieren möchte sie ja nicht.
Irgendwie ist es im Moment schwer vorstellbar, dass es Zeiten gegeben
hat, in denen ich hier abends mit Kopfhörern auf dem Kopf durch meine Wohnung
getanzt bin. Das war ein völlig anderes Lebensgefühl. Ich bin immer noch der
Meinung, dass die Entscheidung das PJ hier zu machen nicht falsch war. Nur
leider passiert eben doch hin und wieder das, was man befürchtet. Was macht
Mondkind, wenn sie so weit weg ist und wirklich so sehr einbricht? Größer als
die Angst, dass ich das überhaupt nicht mehr schaffe, war diejenige vor diesem
Zustand, in dem es einen gefühlt völlig auseinander reißt. Und man das
eigentlich nur aushalten kann, bis es vorbei ist. Manchmal zieht sich das bei
mir über Wochen. Aber ich hoffe, dass es spätestens in der Neuro bergauf geht.
Das ist in drei Wochen. Und wisst Ihr, was ich bis dahin auch noch machen muss?
Die Nase in die Neurobücher stecken. Sonst wird es richtig peinlich und das
kann ich mir nicht leisten…
Alles Liebe
Mondkind
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