Momente der letzten Tage

Schnipsel der letzten Tage.
Von dem, was mich bewegt hat.

Mittwoch.
Früher Nachmittag. Ich sitze nochmal beim Intensiv – Oberarzt. Vor dem Dienst.
Seine Rolle ist mittlerweile irgendeine Mischung aus Antreiber und Motivator. Ganz lieb. Aber doch da. Er redet davon, dass Stabilität bei mir wahrscheinlich immer nur auf dem niedrigsten Niveau war, das irgendwie möglich war. Es gab absolut keine Reserven. Und sobald irgendetwas passiert, ist die Stabilität komplett dahin.
„Wissen Sie – der ehemalige Freund und ich waren – nachdem wir dann ein Paar waren, irgendwann am Ende des Sommers nochmal in der Praxis, weil wir eine neue Lampe gekauft hatten und die direkt mit dem Auto in die Praxis gebracht und dort auch noch aufgebaut haben. Und mir ist in dem Moment bewusst geworden, wie froh ich bin, dass ich nicht mehr an solchen Stellen herum sitzen und über mich und mein Leben reden muss. Dass ich sagen kann, dass alles okay ist, dass ich jetzt gerade im Leben angekommen bin und das nicht mehr brauche.“
Geht aber jetzt nicht anders, höre ich. „Alleine werden Sie das nicht schaffen. Und Sie müssen das nicht mit meiner Frau machen, aber dann müssen Sie sich irgendwen anders suchen. Sonst geht das schief und das wäre schade.“
Und er spürt – genauso wie ich – das Flattern an diesem Tag in mir. Heute geht es mir überhaupt nicht gut. „Ich wünsche Ihnen einen ganz, ganz ruhigen Dienst und dann quatschen Sie morgen mit meiner Frau.“

Mittwoch. Dienst.
Ruhig ist da leider gar nichts. Kaum eine halbe Stunde im Dienst, da klingelt drei Mal hintereinander der Alarm und ein Blick auf das Anmeldeboard verrät, dass da drei Kampfanfälle hintereinander kommen. Und Krampfanfälle sind aufwändig in der Notaufnahme. Einfach ist es noch, wenn es eine bekannte Epilepsie gibt, aber diese Menschen kommen oft nur in die Klinik, wenn es ein heftiger Krampfanfall war, oder ein Krampfanfall in der Öffentlichkeit. Ansonsten braucht man eine ausführliche Fremdanamnese, man muss die Patienten behutsam löchern, ob nicht Alkohol oder Drogen im Spiel waren und es dann eher ein symptomatischer Anfall ist, genauso braucht man viel Diagnostik, um heraus zu finden, ob das wirklich eine hirneigene Ursache ist, oder nicht doch eher an Elektrolytentgleisung oder sonstigen metabolischen Ursachen liegt. Und dann können die auch noch eine Toddsche Parese haben, sodass im ersten Moment auch oft differentialdiagnostisch an einen Schlaganfall gedacht werden muss – im Verlauf kommt es immer wieder mal vor, dass eine Toddsche Parese lysiert wird.
Später am Abend wird dann noch ein Patient mit Verdacht auf Hirnblutung angemeldet. Solche Anmeldungen sind meistens ziemlich für den Eimer, immerhin hat der Rettungsdienst keine Röntgenaugen und meist ist es keine Blutung. Aber der Patient kommt über den Schockraum und ist absolut nicht ansprechbar, wie lange das schon so ist, weiß keiner, das Zeitfenster beträgt ungefähr 12 Stunden. Der Tubus schwebt schon über ihm, aber bei gerade noch vorhandenen Schutzreflexen, beobachten wir das erstmal. Das Einzige was zu sehen ist an dem Patienten, sind isolierte Myoklonien des rechten Arms. Es ist einer der anstrengendsten Fälle meiner bisherigen Karriere. Im CT sieht man irgendeine diffuse Hirnschwellung, was ungefähr alles sein kann. Den Gefäßen geht es gut. Im Labor ist er septisch. Und in der EEG – Kappe sieht man auch nicht wirklich viel. Ein typischer Status ist es nicht, klinisch schaut es aber schon so aus. Ich punktiere ihn noch wegen Sepsis und Status, aber mit normwertiger Zellzahl kommen wir auch nicht wirklich weiter.
Ich habe keine Ahnung, warum dieser junge Mensch eine Hirnschwellung hat, ob er vielleicht zu Hause ewig im Status war und das allein vom Krampfen kommt. Ein Schlaganfall erscheint anhand es CTs unwahrscheinlich, ganz ausgeschlossen scheint das aber auch nicht zu sein. Es gibt immerhin Frühanfälle, aber von einem Frühanfall direkt in den Status und davon die Hirnschwellung? Wie ein Tumor sieht das Ganze im Gehirn übrigens auch nicht aus. Aber warum soll ein junger, bisher gesunder Mensch plötzlich in dem Ausmaß krampfen? Was ist der Grund? Und warum ist er septisch?
Weil er klinisch im Status ist und die Symptomatik tatsächlich ein bisschen rückläufig nach Gabe von Midazolam ist, sättige ich ihn schnell mit zwei Antiepileptika auf, die man im Status gibt. So richtig bringt das auch nichts.
Ich telefoniere mit der Oberärztin. Intubation bei fokalen Status ist zu viel meint sie und da man ja auch nicht weiß, wie lange er gekrampft hat, soll ich ihn erstmal auf die Station legen und ihm Zeit geben. (Aber ewig im Status sein, macht halt das Hirn kaputt…)
Vier Stunden später – als der Patient auf dem Weg auf die Station ist - ist die Notaufnahme zugelaufen, die Gefäßchirurgen brauchen mich auch noch auf ihrer Station und ich bin ziemlich frustriert, dass ich einfach nicht weiß, was der Typ hat und habe Angst, etwas übersehen zu haben.
Der Chef löchert mich natürlich am nächsten Morgen in der Frühbesprechung und die Herren der höheren Etagen werden immer sehr nervös, wenn Dinge nicht klar sind und man die nächste Klage fürchtet, wenn die Wahrheit irgendwann aufgedeckt wird und irgendwer doch zu der Idee kommt, dass der Assistent da etwas übersehen hat. Die potentielle Bezugsperson ist an diesem Morgen also auch absolut nicht gut auf mich zu sprechen und ich bin sehr froh, als ich mit etwas Verspätung dann endlich nach Hause gehen darf. Geschlafen habe ich keine Minute in dieser Nacht.

Donnerstagnachmittag.
Ich habe immer noch nicht geschlafen. Ich bin einfach zu unruhig, weil ich doch Angst habe, etwas falsch gemacht zu haben. Mein Telefon klingelt mit der Nummer vom Krankenhaus. Ich glaube, das ist eine Kollegin von der peripheren Station. Was sie wohl will?
Der Dienstplan für März ist fertig und sie muss sich irgendwo darüber aufregen. Ich verstehe sie gut. Wenn die Oberärzte schon meinen, dass sie ab jetzt die Dienste planen, dann sollen sie aber auch ein bisschen hinschauen. Irgendwie werden da jetzt teilweise Cluster geplant. So nach dem Motto: Oh, den Assistenten haben wir irgendwie bisher vergessen, der braucht aber auch noch Dienste, also mal zwei Dienste in drei Tagen. Sowohl sie als auch ich haben eine solche Konstellation und wahrscheinlich werden wir das lösen, indem wir tauschen.
Ich frage sie dann gleich, ob sie schauen kann, ob mein Patient aus der Nacht mittlerweile ein MRT bekommen hat. Hat er. Mini – Hirntumor mit Riesen – Ödem. Das erklärt dieses diffuse CT. Und den Krampfanfall. Es geht ihm etwas besser habe sie gehört, sagt sie.

Ich bin beruhigt und kann mal zumindest noch eine Stunde schlafen. 


Mal ganz kurz verschnaufen im Dienst...


Donnerstagabend.
Ich bin auf dem Weg in die Nachbarstadt. Das ist immer noch komisch. Und tut immer noch sehr weh. Ich kenne jede Kurve auf dieser Strecke, fühle mich selbst in der Dunkelheit dieser kurvigen Landstraßen recht sicher. Ich glaube zum ersten Mal überhaupt sehe ich eine Maus über die Straße rennen. Ich schaue kurz hinter mich, ob da wer ist und bremse ein wenig (keine Sorge, keine Vollbremsung) und zum Glück hat sie es geschafft vor mir in die Büsche am Straßenrand zu rennen.

Die Frau des Oberarztes und ich sitzen sich wieder gegenüber.
Sie fragt mich, wie ich mich fühle und all das Flattern und die Angst der letzten Tage sind aktuell ziemlich verflogen. „Dienste sind schon interessant“, erkläre ich. „Danach bin ich so erschöpft, dass ich ungefähr gar nichts mehr fühle. Das ist wie Urlaub vor sich selbst, ein bisschen wie ein Reset – Knopf.“ Deswegen arbeite ich so viel, schlussfolgert sie. Und mit den Diensten, das ist wie mit den Drogen. Man weiß, das tut einem nicht gut (wobei man die Dienste grundsätzlich trotzdem machen muss, nur nicht zu viele davon, während man Drogen eben nicht nehmen muss) und dennoch bin ich aktuell immer die, die die Hand hebt, wenn die Frage im Raum steht, wer einen Dienst übernimmt. Für den Frieden danach. (Jetzt in der Stunde mit ihr ist das tatsächlich nicht so praktisch und da hätte ich schon gerne mehr gespürt, aber für den Rest des Tages ist es eben praktisch).
Ihr Plan ist jetzt, dass wir uns jede Stunde einen Aspekt raus suchen, der gerade am meisten drückt und den bearbeiten. Bis es eine grundlegende Stabilität gibt, die eben aktuell nicht vorhanden ist. Dann kann man vielleicht anfangen ein bisschen die Biographie aufzuräumen, ein bisschen zu hinterfragen, warum die Dinge sind, wie sie sind.
Heute reden wir über das metaphorische Bild mit der Schnecke, das ich mitgebracht habe. „Immer wenn ich die Fühlerchen raus in das Leben strecke, dann haut irgendwer der Schnecke wieder auf die Fühler und dann muss ich zurück in mein Schneckenhaus. Weil es halt in einem Mondkind – Leben nicht vorgesehen ist, den Fokus in die Welt, in das Leben zu richten. Und weil Dinge die gut sind, nicht bleiben können.“ Insgesamt ist sie von dieser Sichtweise ziemlich beeindruckt. Von diesem scheinbaren Gesetz, das im letzten Satz des Gesagten steht. Von der Vorstellung im Schneckenhaus verdammt zu sein. Wir überlegen, welche Gefühle mit dem Leben im Schneckenhaus assoziiert sind und welche mit dem Leben draußen in der Welt. Und während auf der Pro – Seite des Schneckenhauses natürlich Sicherheit und Vertrautheit steht, steht dort aber auch Beklemmung, Einsamkeit, Isolation, eine innere Begrenzung, Dunkelheit. Und wenn die Schnecke sich ausrollt und ihre Fühler raus in die Welt steckt, dann ist da natürlich einerseits ganz viel Angst auf der Contra – Seite, aber auf der Pro – Seite sind schon Dinge wie Lebensfreude, Neugier, Mut und Übermut, Offenheit. Und das Ding ist halt, dass ich ein Fan von Sicherheit bin und Angst absolut nicht leiden kann und die kommt ohnehin oft genug – insbesondere, wenn ich mich so sehr haltlos fühle.
Und trotzdem sehe und spüre ich, dass das Sinn macht, sich trotzdem aus dem Schneckenhaus auszurollen und zu versuchen das Leben zu genießen und einen Umgang mit der Angst und dem Bedürfnis nach Sicherheit zu finden.
Und dann geht es darum, wie groß das Drama ist, wenn das Leben der Schnecke auf die Fühler schlägt. Und darum, dass da – wie am Vortag mit meinem Oberarzt besprochen – eben wenig Reserven sind. Es geht um die Frage, wie sehr solche blöden Enden die guten Momente schmälern. Und darauf habe ich noch keine Antwort. Ich denke in dem Moment an Weihnachten. Und daran, dass der ehemalige Freund und ich das nicht mehr hätten erleben sollen, wenn wir konsequent gewesen wären. Und dann denke ich an diesen Moment an der Kapelle an der Landstraße außerhalb des Dorfes, in dem seine Eltern leben und in dem er aufgewachsen ist. Natürlich wusste ich, dass das einer der letzten Momente nur zwischen uns beiden ist, den wir haben werden. Es war kalt und das hat überhaupt nicht gestört. Wir lagen uns im Arm und obwohl wir dicke Jacken getragen haben, habe ich ihn so sehr gespürt. Im Augenwinkel die Tanne, auf der die Lichter gebrannt haben und die sich im Wind gebogen hat. Und irgendwie hat es sich so sehr nach Weihnachten angefühlt und für einen Augenblick konnte ich vergessen, dass das schon alles nicht mehr echt ist. Und dann frage ich mich, ob es sich nicht allein für diesen Augenblick gelohnt hat, den ich sicher noch sehr, sehr lange in meinem Herzen tragen werde.
Eine Antwort darauf finde ich nicht mehr. Aber vielleicht braucht die auch Zeit.
Mal sehen, wie das weiter läuft. Wir sehen uns nächste Woche wieder… Und dann sind das einfach mal – je nachdem wie viele Wochen der Monat so hat – zwischen 260 und 320 Euro im Monat, die dafür drauf gehen. Kann man mal machen… - naja, ich lebe sonst nicht auf der hohen Kante und hoffe, dass das zumindest sinnvoll investiert ist…

Auf dem Rückweg denke ich nach über die Situation, in der ich gerade bin. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich mir das alles so nicht gewünscht. Aber die hatte ich nicht. Und wenn ich mir bewusst mache, dass der Anspruch an mein Helfersystem nicht sein kann, die Situation zurück zu drehen in die, die es war, sondern es lediglich darum geht, mich ein bisschen zu halten, mir ein bisschen zu helfen beim Verarbeiten, vielleicht sogar mich ein bisschen zu stärken, dann hätte ich mir nicht mehr wünschen können. Dann bin ich sehr, sehr dankbar, berührt und bewegt.
Ich versuche die Dinge, die die Frau des Oberarztes und ich besprechen ein bisschen anzunehmen, ein bisschen was für mich mitzunehmen und ich möchte versuchen mich immer mal wieder daran zu erinnern, aus dem Schneckenhaus zu kriechen. Und vielleicht auch ein bisschen zu vertrauen, dass es schon Möglichkeiten gibt, bei Schwierigkeiten Hilfe zu bekommen. Vielleicht nicht immer so viel, wie man sich wünscht und braucht, aber schon ein bisschen Unterstützung kann sehr viel wert sein.
Der Oberarzt ermuntert auch, neue Dinge auszuprobieren. Joggen zum Beispiel. Das soll wohl fast so gut helfen, wie der Zustand nach Dienst. Sagt er. Ich probiere das am Wochenende mal aus. Habe ich ihm versprochen.

Donnerstag. Sehr spät abends.
Der ehemalige Freund ruft an. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, ihn am Wochenende zu besuchen. Er und ein paar Freunde haben da ein kleines Projekt für das Wochenende, allerdings passieren da schon Dinge, die eher schwer in mein Weltbild passen. Ich war eigentlich fast so weit zu sagen, dass ich hin fahre. Wir können uns nicht mehr einfach so sehen, wir brauchen schon einen triftigen Grund.
Und dann hinterfrage ich das nochmal. Kann ich das, was da geplant ist, wirklich mit mir vereinbaren? Fühle ich mich gut dabei? Und was will ich wirklich? Sehne ich mich nicht am Meisten nach dem Freund? Würde ich mir nicht am Meisten wünschen, dass wir uns zumindest nochmal küssen dürfen? Aber deswegen bin ich in dem Fall nicht da und das wird auch nicht passieren. Ich erinnere mich an die Stimmen, die mir gesagt haben, dass sie es gut finden, dass ich mich für diese Beziehung nicht selbst verraten habe. Dass ich zwar bereit war viele Schritte auf den Freund zuzugehen, aber dass ich nicht alle Grenzen habe fallen lassen, nur weil er das gerne so gewollt hat und weil er sagt, dass er keine Kompromisse eingeht. Weil ich immer hundert Prozent des Weges gehen musste auf ihn zu und ich da bei ihm selten was gemerkt habe.
Wir haben wirklich ein gutes Telefonat. So viel wie in diesen 20 Minuten haben wir in den letzten drei Telefonaten zusammen nicht geredet. Aber ich bin auch immer noch müde und albere einfach mit ihm herum. Denke nicht mehr so viel nach, was ich so sage, ob das falsch rüber kommen könnte, ob er mir das übel nehmen könnte. (Und wenn schon… - ist es eigentlich auch egal). Und ich hatte das Gefühl, ihm ging es auch ganz gut dabei. „Ich liebe Dich Mondkind“, sagt er am Ende und das Gehirn kann immer noch nicht verstehen, wieso wir uns dann trotzdem nicht mehr sehen dürfen.
Und trotzdem entscheide ich mich am Ende gegen das Treffen und dafür, das Wochenende allein zu verbringen.

Freitag.
Ich merke, ich komme wieder an auf der Station. „Du erzählst von großen Abenteuern und lachst viel wenn Du sprichst“, so singt es Revolverheld in „Deine Nähe tut mir weh.“ Dieser Song kommt mir in den Sinn, wenn ich mir selbst zuschaue. Niemand würde diese emotionale Krise, in der ich gerade stecke auf der Station für möglich halten. Ich lache wirklich viel dort und fühle immer ein seltsames Stechen in der Herzgegend, weil ich den Schutzpanzer um mich herum fast fühlen kann. Am Abend davor bei der Frau des Oberarztes sind wir noch darauf gekommen, dass ich es wahrscheinlich vermeide unter diesen Schutzpanzer zu schauen, weil ich genau weiß, dass da sehr, sehr viel Schmerz ist und ich das wahrscheinlich selbst nicht halten kann.
Aber für die Tage auf der Station bin ich dankbar.

Ein Kollege hat sich am Nachmittag mein Telefon geliehen und es aus Versehen mit in die Notaufnahme geschleppt. Ich habe eine Frage an den Oberarzt und weil ich auch sonst kein Telefon in unserem Arztzimmer herum fliegen sehe, muss ich schnell ums Eck zu ihm laufen. Wenn ich schon mal da bin, überlege ich für einen ganz kurzen Moment, ob es eine gute Idee wäre, um ein Ohr zu bitten. Und dann merke ich, dass sich das gerade nicht mehr richtig anfühlt. Ich glaube es ist besser, wenn wir gerade auf einer professionellen Ebene miteinander arbeiten und das fühlt sich gut an aktuell. Die Zeiten in denen ich so oft in seinem Büro saß sind vorbei und das ist okay.
Ich hätte zwischenzeitlich nicht gedacht, dass ich das mal so sehen könnte. Aber scheinbar hat alles im Leben so seine Zeit…

Jetzt muss ich mir überlegen, was ich aus dem Wochenende mache. Putzen, Wäsche, Aufräumen und Einkaufen sind so die wichtigen To Do’s und dann vielleicht mal ein paar Wohlfühl – Dinge. Wenn es nun schon so ist, dass die Wochenenden eigentlich gar nichts mehr nützen, weil der ehemalige Freund und ich ohnehin keine Zeit mehr miteinander verbringen können, dann kann ich es mir vielleicht trotzdem zumindest versuchen etwas schön zu machen. Joggen gehen, Lesen und Kakao trinken, Schreibseln, vielleicht Samstag mal in den Buchladen gehen. Solche Dinge.
Bis Montag ist jetzt übrigens die absolute Deadline für den Urlaubsplan. Es fühlt sich immer noch an, als würde ich vielleicht etwas falsch machen, das jetzt einfach irgendwie zu planen. Denn wenn doch noch ein Wunder passiert, dann haben wir wieder keine Zeit füreinander. In dem Zusammenhang kam mir eine Zeile von Max Giesinger aus „Nicht so schnell“ in den Sinn: „Ich warte für den Fall der Fälle, dass Du’s Dir anders überlegst.“ Aber ich kann nicht mehr warten jetzt… Und das fühlt sich immer noch nach einem „Wir“ an, als würden wir uns das Leben so unnötig kompliziert machen.

Einen guten Start ins Wochenende allen Lesern.
Mondkind


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drittes Staatsexamen - ein Erfahrungsbericht

Reise - Tagebuch #2

Von einem Gespräch mit dem Kardiochirurgen