Nachtgedanken

Nächte vor einem Montag haben es in sich.
Nächte vor einem Montag nach einem Urlaub ganz besonders.

Obwohl ich schon kurz nach halb 10 im Bett bin, wird es bis weit nach Mitternacht dauern, bis ich eingeschlafen bin.
Und nachdem mir 5000 Dinge eingefallen sind, wegen derer ich nochmal durch die Wohnung getigert bin und der Kopf einfach nicht zur Ruhe kommt, bleibe ich bei dem Kardiochirurgen und mir stehen.

Und irgendwann spüre ich ein paar Tränen in den Augenwinkeln.
Ich habe gesagt, wir lassen das etwas langsam angehen.
Machen wir auch. Jedenfalls, wenn man das Tempo des ehemaligen Freundes kennt.
Ich habe gesagt, ich schaue mal wohin uns das führt, ohne allzu große Erwartungen da rein zu legen.
Ich habe gesagt, das ist völlig okay, wenn wir merken, dass das nichts mit uns wird und ich versuche mir das gerade am Anfang sehr bewusst zu machen.
Und trotzdem spüre ich, dass mir das schon zu wichtig geworden ist, um das so als beiläufige Sache nebenbei zu betrachten, während der rationale Teil des Verstandes immer noch behauptet, dass wir bisher ja wenig verlieren können.

Und dann bin ich ein bisschen wütend auf mein Herz.
Weil es sich ständig irgendwo verliert, wo es nicht hin soll.
Weil ich Angst habe. Weil solche Dinge bisher immer in Katastrophen geendet haben, in denen es so schwer war, dieses einst so mutige Herz zusammen zu halten.
Weil die anfänglichen Höhenflüge im absoluten Tiefflug enden können.
Weil das hier wahrscheinlich alles dazu gehört und man das am Anfang immer vergisst.

Und weil wir es ja einfach noch nicht genau wissen. Noch nicht wissen können.
Weil wir uns auf einer gewissen Ebene irgendwo mögen und ich glaube schon, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Aber ob das am Ende wirklich für eine langfristige, feste Beziehung reicht, das wissen wir noch nicht. Und das ist normal und okay.
Ich weiß, ich bin nicht die Einzige, der es so geht. Meine Schwester habe ich selten so durcheinander erlebt, wie am Anfang ihrer Beziehung. Und die sind sehr glücklich geworden. Als sie wussten, dass sie in dieselbe Richtung gehen.

So, jetzt erstmal schnell ab auf die Arbeit.

Mondkind


Bildquelle: Pixabay

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