Reminding Christina Grimmie

Es gibt solche Momente, in denen fällt es mir schwer, die richtigen Worte zu finden. 
Und das ist einer davon. 

Es war heute vor zwei Jahren, dass die Welt kurz still stand.
Dass ich völlig fassungslos auf meinem Bett saß. 
Einer dieser Momente, in denen man an der gesamten Menschheit zweifelt. 

Christina Grimmie war etwas wie ein Idol für mich. 
Es war noch sehr früh in ihrer viel zu kurzen Karriere, als ich über eines ihrer Cover - Videos gestoßen bin. Und mich danach immer mal wieder auf ihren Kanal verirrt habe um nachzusehen, ob es etwas Neues gibt. 
Es war keine Karriere, die mit einer Casting - Show startete, sondern eine Entwicklung, die wunderschön mit anzusehen war. 
Sie hat mich dazu gebracht, endlich mal mit dem Keyboard spielen anzufangen. Nicht zu denken "es wäre schön das zu können", sondern sich einfach mal hinzustellen, anzufangen und zu schauen, was passiert. Auch aktuell lerne ich wieder ein neues Lied von ihr - auch wenn es etwas schleppend voran geht, was hauptsächlich dem schönen Wetter geschuldet ist. Da sitze ich nicht so gern im Zimmer. 

Irgendwann kamen die ersten Shows, in denen sie auftrat, die ersten eigenen Songs. 
Ihre Live - Auftritte haben eine erstaunliche Authentizität vermittelt. 
Tränen in ihren Augen, wenn die Leute begonnen haben, ihre eigenen Songs mitzusingen. 
Es schien, als sei sie eine Sängerin, die nichts als selbstverständlich hingenommen hat und alle Erfahrungen, die sie machen durfte, schätzte. 

Im Februar 2015 war Christina Grimmie sogar mal in Deutschland gewesen. Ich glaube, ich wusste das sogar. Aber es war gerade Klausurenzeit. Mikrobiologie und Pharma - beides lernintensive Fächer und ein Trip nach Berlin - so glaubte ich - hätte zu viel Zeit weggenommen, die ich so dringend zum Lernen brauchte. 
Und - so war ich der festen Überzeugung - gemessen an ihrer bisherigen Karriere würde sie nicht das letzte Mal in Deutschland sein. 

Kein Tod einer öffentlichen Person hat mich so mitgenommen und berührt wie der ihre. 
Wahrscheinlich hätte Christina Grimmie - die ein Jahr jünger war als ich selbst - noch viele Erfahrungen und Momente vor sich gehabt, die sie sich mit ihrer großen Leidenschaft - der Liebe zur Musik - immer wieder erarbeitet hat. 
Und wenn ich an sie denke, dann denke ich nicht nur an ihre Familie und daran, dass es keine Songs mehr von ihr geben wird, von denen jeder irgendwie eine Besonderheit durch das Arrangement oder die Ehrlichkeit in ihren Texten an sich hatte, sondern es macht mich auch traurig, was ihr als Person alles verwehrt geblieben ist. 






Und wer noch mal hinein hören möchte:
Komplettes Konzert in Bristol
- Christina Grimmie - Deception (live)
- Christina Grimmie - Find me
Christina Grimmie - without you 




Bildquelle: flickr

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