Herbsttöne


Der Herbst malt die Bäume an. In allen Farbtönen, die man sich vorstellen kann. Jeden Tag sehen sie anders aus.
Von Zeit zu Zeit kracht eine Kastanie durch das Laub.
Der Herbst täuscht heute darüber hinweg, dass er auch sehr unangenehm sein kann. Dunkel, kalt und regnerisch. So ungemütlich, dass man keinen Fuß vor die Tür setzen mag. 

Und selbst ein "achtsamkeitsblinder Mensch" muss hier die Farben sehen. So etwas habe ich selten in der Großstadt gesehen. Das war schon letzes Jahr so hübsch... 

🍂🍁
 

Und so, wie der Herbst seine Fassaden anmalt, male ich meine auch an.
Ab morgen früh müssen sie wieder stehen. Magic Monday. Es kann viel passieren.


Mir fehlen die Worte für all das, was mein Herz zerreißt. Daher nur zwei Dinge, die mir dieses Wochenende nicht aus dem Kopf gehen
Der Seelsorger stellt vermutlich die richtigen Fragen, ohne mit den Antworten darauf umgehen zu können. Was ehrlich gesagt manchmal nicht besonders hilfreich ist. „Sagen Sie mal – wollen Sie eigentlich den Therapeuten glauben…? Oder wollen Sie lieber dem glauben, der immer da so streng mit Ihnen ist? Dann macht das nämlich hier irgendwie keinen Sinn…“ Oder die nächste Frage: „Wollen Sie überhaupt leben?“ Mit dem Nachtrag, dass unsere Treffen sonst ebenfalls nicht sonderlich sinnvoll sind.
Natürlich habe ich mich wie ein Fisch um diese Fragen gewunden und am Ende eine diplomatische Antwort gefunden. Aber das ist immer genau der Punkt, an dem Helfer mich manchmal in noch schwierigere Situationen bringen. Denn was hätte ein „nein“ bedeutet? Hätte er mich dann wirklich fallen lassen?
Erwartet man ernsthaft von mir, dass ich mich in jeder Krisensituation für das Leben entscheide? Erwartet man, dass ich das immer tragen kann?
Darf man nicht manchmal „nein“ sagen und in der Zeit darauf bauen, dass die anderen mal ein Stück tragen. Oder ist das zu viel verlangt?
Ich kann mich noch an den Stationsarzt bei meinem ersten Psychiatrieaufenthalt erinnern: „Frau Mondkind, solange, sie Sie die Hoffnung nicht tragen können, tragen wir die für Sie.“ Manchmal ist das alles, was ich brauche.
Und manchmal ist jedes Reden zu viel. Weil jeder Satz zu viel Druck ist. Zu viel Angst vor Verlust. Zu viel Belastung.
Weil sich normale Menschen vermutlich kaum vorstellen können, wie Mondkinds Hirn tickt.

***
Zitat vom 21. Juli diesen Jahres
„Langsam kommt es alles. Langsam stresst es mich. Ich habe hier sicher nicht mehr viel Zeit. Und muss noch so viel regeln. Und will eigentlich gar nicht mehr. Der Teil, der nicht mehr möchte, kocht hoch. Und argumentiert nicht. Nicht zurück ins alte Leben. Nicht dahin zurück, wo wir hergekommen sind. Auf gar keinen Fall. Das halte ich nicht mehr aus. Das kann ich nicht mehr.“

Und wo sind wir jetzt? Auf emotionaler Ebene?
Nur mal als Frage, Mondkind.
Was ist Deine Antwort? Und was sind die Konsequenzen?

Mondkind

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