Ein Standpunkt... oder doch nicht?
Ach ich kriege hier langsam einen Total - Rappel.
Für mich selbst ist es eigentlich mittlerweile klar, dass
ich das mit der Klinik möchte. Ich weiß, dass das für mich schwierig wird das
auszuhalten und dass ich viel an mir arbeiten muss, aber ich bin bereit dafür
unter der Bedingung, dass ich die zweite Hälfte des Semesters definitiv machen
kann und zur Not in den Semesterferien noch mal in die Klinik gehe.
Es gibt einige wenige, die mich bestärken. Aber nicht hier.
Hier ist so ein bisschen das falsche Umfeld dafür.
Ob es im Sinn einer Schadenbegrenzung ist, oder eine ernst
gemeinte Theorie von Mama und Oma: Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall lautet
die: Weißt Du - eigentlich musst Du einfach nur umziehen und das löst alle
Probleme. Und schwupps werde ich ständig ins Wohnzimmer beordert, um mir
irgendwelche Wohnungen in meiner Studienstadt im Internet anzuschauen (die ohnehin nicht
bezahlbar sind). Habe ich an irgendeiner Stelle Mama damit beauftragt???
So einfach ist das nun mal alles nicht.
Nur ich weiß ja selbst noch nicht, wo auf meinem Weg ich
mich schlussendlich verirrt habe... Wo war diese Weggabelung, an der ich die
falsche Abzweigung genommen habe? Und warum? Was wären die Alternativen
gewesen? Warum habe ich mich dafür entschieden? War das eine bewusste
Entscheidung, weil die anderen Möglichkeiten zu dem Zeitpunkt versperrt waren,
oder bin ich da unwissentlich auf den falschen Weg geraten und habe es zu spät
gemerkt?
Ich weiß, dass mir jetzt gerade die Wohnsituation, die
Dissertation, das neue Semester und die Vorbereitung für das Staatsexamen zu
viel werden. Es ist auch objektiv viel und dennoch habe ich das Gefühl das tun
zu müssen und alles schaffen zu müssen, obwohl es bis Oktober alles einfach
nicht schaffbar ist.
Und das will ich eigentlich für mich mal klären. Warum kann
ich nicht mal gut zu mir selbst sein und selbst auf mich aufpassen? Warum muss
ich alles im Turboschritt und schneller als alle anderen hinlegen, auch wenn es
mir damit selbst nicht gut geht? Und wo will ich eigentlich mal hin - abgesehen
vom Beruflichen, da habe ich ziemlich genaue Vorstellungen...
Ich meine, wie will ich denn mit der Einstellung einen
Freund kennen lernen, eine Familie gründen, wie will ich verhindern zu jeder
Aufgabe, die man mir anvertraut ja zu sagen, aus Angst Ablehnung zu erhalten,
wenn ich es nicht mache?
Möchte ich wirklich, dass mein ganzes Leben quasi das
Studium und später die Arbeit ist?
Nein, das möchte ich alles nicht so. Ich habe eben nur
gerade keine Ahnung, wie ich da dran gehe. Ich muss das doch selbst erst mal
alles klären und ich glaube, dass man es sich da zu einfach macht, das auf die
Wohnsituation zu schieben. Ich bin nicht unglücklich, weil ich in dort wohne, wo ich derzeit wohne
wohne sondern unglücklich, trotz dass ich in dort wohne.
Ich weiß, dass ich das hier nicht geklärt bekomme. Nicht in
diesem Umfeld, in dem mich jeder wie einen Spielball hin und her und seine
Launen mir gegenüber von Dingen abhängig macht, die ihn nicht mal etwas angehen…
Alles Liebe
Mondkind
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