Impressionen aus dem Labor
Im Moment ist eine ganze Menge los bei mir.
Im Prinzip weiß ich gar nicht mehr, wo ich anfangen
soll zu arbeiten.
Aktuell häufen sich die Krankheitsfälle von Leuten,
mit denen ich in den letzten Wochen doch recht viel zu tun hatte. Die fragen
mich dann natürlich ab und an um Rat, was mich auch wirklich freut, dass mir da
so viel Vertrauen entgegen gebracht wird. Und wenn die Menschen dann so flach
liegen, dass sie es nicht mal bis zum Einkaufsladen schaffen – was soll ich da
machen? Da springe ich dann schon mal flott ein. Kleines Helfersyndrom am Rande…
Nur da ich im Moment kräftemäßig selbst ein wenig
auf dem Zahnfleisch gehe, trägt das nicht gerade dazu bei, meinen Energiehaushalt
aufzufüllen.
Und dann gibt es da auch noch die Klausur, die
unerbittlich näher rückt und auch um die Doktorarbeit muss ich mich kümmern,
wenn ich die bis Weihnachten zu irgendeinem vorläufigen Abschluss bringen
möchte, bevor ich sie dann die nächsten vier Monate auf Eis lege.
Apropos Doktorarbeit.
Heute gibt es mal Impressionen aus dem Labor. Ich
wollte ja mal zeigen, was ich da eigentlich mache.
Alle meine Proben wurden auf Objektträger gezogen
und anschließend gefärbt und mikroskopiert. Unser Mikroskop ist mit einer
Kamera direkt mit dem PC verbunden, sodass man dann das Bild im Mikroskop
direkt auf dem Bildschirm hat und die ganze Sache fotographisch festhalten
kann.
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So sieht das Ganze auf dem Bildschirm aus - in rot die gesuchten Gefäße |
Lymphgefäße suchen und Fotos machen ist jetzt keine
Riesenaufgabe.
Die Herausforderung ist es, jedes einzelne auf dem
Präparat sichtbare Lymphgefäß in die Zeichnung in einem auf einem Din A 4 – Blatt
vergrößerten Umriss einzutragen.
Und da man in dem Mikroskop keine Koordinaten oder
dergleichen ermitteln kann, die man dann wiederum auf die Zeichnung überträgt,
muss das alles nach Augenmaß geschehen.
Ich muss mich also immer wieder an den Rändern
orientieren und schauen, wo ich irgendwelche markanten Stellen im Präparat auf dem
verpixelten Umriss auf meinem Zettel wieder erkenne.
Dann muss ich ungefähr abschätzen, wo auf der
Vorlage das Gefäß ist und es einzeichnen. Zwischendurch muss ich auch immer mal
prüfen, ob die Relation der Gefäße untereinander stimmt – wenn Gefäße, die
einige hundert Mikrometer Abstand haben im Präparat auf gleicher Höhe laufen,
müssen sie das auf meiner Zeichnung auch tun. Und umso mehr Gefäße es gibt und
je weiter ich mit dem Präparat voran schreite, desto schwieriger wird das alles
und ich bin jedes Mal froh, wenn ich am Ende angekommen bin und es halbwegs
stimmt.
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Und anschließend wird aus dem eingescannten und vergrößerten Umriss des Präparats eine Landkarte |
Am Ende sollen all die Zeichnungen übereinander
gelegt werden und mit einem Bildverarbeitungsprogramm soll dann ein
Verteilungsmuster der Gefäße erstellt werden.
Und da hakt es im Moment meiner Meinung nach. Die
Zeichnungen passen nicht so richtig übereinander. Da sind zu viele Sprünge drin
– es lassen sich nur selten kontinuierliche Verläufe erkennen.
So sah es dann gestern Abend in meinem Zimmer aus,
als ich schon mal ganz dilettantisch die Zeichnungen hintereinander gelegt
hatte.
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Dezentes Chaos ;) |
Alles Liebe
Mondkind
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