Und heute frage ich mich...


Was zum Geier habe ich hier gemacht?

Irgendwie haben vermutlich alle gehofft, dass es reicht.
Inklusive mir.
Um jeden Millimeter, den wir uns aufeinander zu bewegt haben, haben wir gekämpft.
Die Therapeutin hat ihre Grenzen genau abgesteckt. Ist soweit gegangen, wie sie irgendwie konnte, um es mir ein bisschen einfacher zu machen.
Und ich habe versucht, all die Kritiker und Forderer zu überhören, all die Ängste und Sorgen und die Hände zu nehmen, die mir entgegen gestreckt wurden.
Nur hat es am Ende doch nicht gereicht. Obwohl ich mich bei jedem Versuch mich um mich selbst zu kümmern, vielleicht ein bisschen weiter auf die Anderen zu bewege, war es am Ende doch nicht genug.
Und wie bitte soll mir irgendwer helfen, wenn ich das einfach nicht annehmen kann, weil ich irgendwie nicht verstehe, dass es als Erstes mir einigermaßen gut gehen muss, ehe alle anderen kommen. 
Ich weiß es nicht mehr wohin mit mir und diesem Hirn. 



Vor einer Woche… - hätten wir noch so vieles anders machen können. Das kann doch ernsthaft nicht sein, dass ich im Prinzip schon auf der Station herum saß, nur hätte den Aufnahmetermin bestätigen müssen und das nicht gemacht habe.
Heute Morgen sitze ich auf meinem Sofa und frage mich, wie um alles in der Welt ich die Weihnachtstage überstehen soll, wenn es jetzt schon so unglaublich weh tut. Und wenn da einfach keiner sein wird. (Mit dem Seelsorger bin ich mir noch nicht sicher – ich vermute, das wird mich alles noch mehr stressen…)

Manchmal habe ich so die stille Hoffnung, dass irgendwer noch irgendetwas retten kann. Aber das wird nicht passieren. Immerhin sitze ich hier und fast alle Helfer in der Studienstadt und die haben mit Sicherheit gerade die Nase voll von mir.

Ich muss jetzt erstmal los. Letzter Spätdienst diese Woche. Und weil wir so unterbesetzt sind, mache ich irgendein Zwischending. 9:30 Uhr muss ich da sein und darf dann theoretisch 19 Uhr gehen. Ich fürchte, es bleibt bei der Theorie - denn ich habe auch alle Aufgaben des Spätdienstes und in den letzten Tagen ist auf der Station die Hölle los und ich muss so viele Dinge machen, von denen ich nicht den Funken einer Ahnung habe. Und wenn es teils nur Organisation ist.
Heute habe ich auf der Station Patienten, die um 10 Uhr fertig für die Chefarztvisite vorbereitet sein müssen (halbe Stunde Zeit und ich kenne Keinen…) und dann werde ich ab Mittag in der Notaufnahme sein und ab 18 Uhr wieder die Station haben. Zum Glück ist Freitag.

Mondkind

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drittes Staatsexamen - ein Erfahrungsbericht

Reise - Tagebuch #2

Von einem Gespräch mit dem Kardiochirurgen