Instrumentalisierung

Irgendwie weiß ich auch nicht.
Es ist einfach alles furchtbar anstrengend hier.
Und ich bin nur noch müde. Wenn ich aus dem Krankenhaus komme, liege ich stundenlang auf dem Bett und bewege keine Gliedmaße, weil es mir zu anstrengend ist, auch wenn mir nach einier Zeit der Körper vom Liegen in der gleichen Position schmerzt. Keine Ahnung, ob das schon irgendwo an Stupor grenzt.

Eigentlich bin ich nur noch ein Objekt, das instrumentalisiert und hin und her geschoben wird. „Mondkind, wenn Du dieses und jenes nicht tust, kann ich nicht essen.“
Mondkind, Du darfst mich am Wochenende gern besuchen, aber wenn Du Deine Schwester mitbringst, bitte nur einen Tag und bitte auch erst nach dem Frühstück und bitte auch am frühen Nachmittag wieder fahren.“
Mondkind, mal so übrigens: Wenn Du wieder zurück gehst, esse ich auch nichts mehr.“

Halt. Stopp. Nein.
Ich habe darauf wirklich keine Lust mehr. 
Nur wie komme ich da raus? 

Ich habe heute im PSZ angerufen und gefragt, ob es eine Chance gibt diese Woche noch vorbei zu kommen. Der Typ am Telefon war jetzt gar nicht so unfreundlich, obwohl es einer der wenigen Leute zu sein scheint, den ich in dieser Klinik nicht kenne. Normalerweise weiß ich, wen ich da in der Leitung habe. Er meinte, dass meine Therapeutin keinen Termin mehr hat, meinte aber, es könne in der nächsten Woche mal schauen. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich nächste Woche Freitag selbst da bin und es nur etwas bringen würde, wenn das zeitnah wäre.
Er meinte dann, dass ich am Nachmittag nochmal anrufen soll, eventuell könnten sie mich ja dazwischen schieben. Und das habe ich dann nicht gemacht. Nicht, weil ich ein Problem damit habe dazwischen geschoben zu werden, sondern weil ich genau weiß, dass es mehr Stress für die ist. Zeit tut sich ja nicht einfach so aus dem Boden auf. Keine Ahnung, wie die das machen, ich glaube allzu viele Kapazitäten für Notfälle haben die nicht und dann möchte ich nicht, dass Menschen wegen mir länger bleiben oder ihre Pausen zusammen streichen.
Für so viel Anstand reicht es dann doch noch.

Alles Liebe
Mondkind

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