Hypochondrie
Ich glaube,
wenn man tagelang vor dem Schreibtisch sitzt, wird man schon ein bisschen
bekloppt.
Seit Beginn
der Semesterferien habe ich jetzt schon 10 Skripte zusammengefasst.
Ich glaube,
das ist nicht jeden Tag eines, aber wenn es in dem Tempo weiter geht, ist das denke ich ganz okay.
Ich muss in den nächsten Tagen mal schauen, wie die Fragen prozentual verteilt
sind und dann mal die wichtigsten Fächer als Erstes machen.
Ich habe
jetzt fast alle Querschnittsfächer und Arbeitsmedizin fertig, aber ich glaube,
das sind halt nicht die großen Fächer.
(Wobei sich
wenige Fragen in vielen kleinen Fächern natürlich auch irgendwie summieren).
Ansonsten
ist mein Ausschlag immer noch nicht weg und mittlerweile bezweifle ich auch,
dass es ernsthaft an dem Medikament liegt.
Die ganze
Sache ist zwar an sich rückläufig und juckt überhaupt nicht mehr.
Aber
abgesehen davon, dass die großen Stellen verschwinden, finde ich jeden Tag so
ein bis zwei weitere Stellen, wo sich plötzlich eine Erhebung auftut.
Ernsthaft –
ich glaube, wenn man Medizin studiert, wird man echt zum Hypochonder. Vor fünf
Jahren hätte ich mir gar nichts dabei gedacht – frei nach dem Motto „Was kommt,
das geht auch wieder.“
Vielleicht
liegt das auch daran, dass ich im Moment sehr viel am Schreibtisch bin und sehr
wenig raus komme, aber mein Hirn dreht einfach ein bisschen durch.
Da sind es
jetzt natürlich die unangenehmsten Sachen, die so passieren können. Entweder
Flöhe, die ich mir von den Meerschweinchen geholt habe oder vielleicht die
Krätze? Wobei gerade letztes ja eigentlich nicht sein kann, denn es juckt gar
nicht und das ist da das im Vordergrund stehende Symptom. Abgesehen davon
habe ich in den letzten Wochen doch überwiegend gelernt – bei wem soll ich mich
angesteckt haben? Und wenn man sich die Prävalenz davon mal anschaut, ist das
auch nicht so wahrscheinlich. Auch die Stellen, an denen das auftritt, sind
nicht gerade typisch. Und bei Flöhen würden die neuen Stellen nur in der Nacht
dazu kommen, aber die kommen auch am Tag dazu, sodass das eigentlich auch
auszuschließen ist. Und auch hier keine typische Verteilung auszumachen ist.
Ich glaube
aber, ehe ich mich das gesamte Wochenende verrückt mache (ich habe heute so
Panik geschoben – ehrlich, ich dachte ich breche hier komplett zusammen und
habe sogar meine Mutter angerufen – also bis das passiert, muss ja Holland in
Not sein) – werde ich morgen zum Arzt gehen. So kann ich ja auch nicht mehr
lernen und kriege dann meinen Plan nicht durch.
Wobei sich
da aber schon das nächste Problem ergibt… wird der Arzt mich nicht für
vollkommen bescheuert halten, wenn ich ihm da den kaum noch vorhandenen
Ausschlag präsentiere?
Und wenn das
Gespräch dann noch darauf fällt, dass ich Medizin studiere… ?
Ich glaube, ich muss auch mal von dem Denken weg kommen, dass jeder Mensch eine positive Meinung von mir haben muss. Soll er doch denken, was er will - eigentlich ist das gar nicht so relevant... Wenn es sich für mich richtig anfühlt, das abklären zu lassen, dann ist es das vielleicht.
Leute, ihr
wisst nicht, wie fertig mich das macht…
Deswegen
kommt hier auch grad so wenig. Meine Gedanken sind ganz auf dieses Thema
fixiert…
(Wobei das
vielleicht auch ne Art von Therapie ist – nur leider ziemlich ineffizient… wenn
ich so abgelenkt bin, dass ich von der Depression - abgesehen von bleierner
Müdigkeit und Antriebsmangel (was ich aber gerade einfach mal so hinnehme) –
nichts mehr mitbekomme, kann sich zumindest das gerade nicht so breit in meinem
Hirn machen.
Ich hoffe,
der nächste Eintrag hält eine Lösung parat…
Alles Liebe
Mondkind
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