Tag 100 und 101 / 116 Wochenende...
Wow… wir haben die 100 Tage passiert…
Es fühlt sich komisch an. Als sei die Zeit Mitte Dezember stehen
geblieben. Ich kriege das, was um mich herum passiert gerade gar nicht
zusammen. Es wird Frühling; die nächste ist schon die Osterwoche habe ich gestern heraus
gefunden.
Und es war Uhrenumstellzeit.
Wäre ich nicht gestern Abend noch darauf hingewiesen worden, hätte ich
das total verpennt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Manchmal komme ich mir im Moment echt vor wie ein Alien.
Die Wohnung für sich allein zu haben, hat übrigens etwas. Da stört es
zumindest niemanden, wenn ich abends um kurz vor 23 Uhr noch auf die Idee komme
das Bad zu putzen. Das ist ja mal – wenn man sich ohnehin nicht mehr
konzentrieren kann – eine nette Abwechslung auf den Abend. Aber meine
Mitbewohnerin fände das - wenn sie hier
wäre – wohl eher nicht so cool.
Ich versuche mich an der Zuversicht. Und auch ein bisschen etwas für
mich selbst zu tun, um meine Motivation bei der Stange zu halten. Und wenn es
nur mit einem Kaffee zwischendurch oder einem Stück Melone ist.
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So lernt es sich doch gleich ein bisschen besser...😋 |
Übrigens verstehe ich ja gerade nicht, warum ich unseren Toaster nie
genutzt habe. Ab nächste Woche ist der auch weg. Wahrscheinlich liegt das
einfach daran, dass es bei uns früher jahrelang zum Frühstück Toastbrötchen gab
– solange bis sie mir zu den Ohren wieder raus kamen und ich mir sicher war,
die nie wieder im Leben zu essen. Aber ganz ehrlich – gegen so ein
Toastbrötchen mit Honig gibt es mal nichts einzuwenden.
Am Wochenende standen Nephrologie, Rheuma und ein Teil von den
Infektionserkrankungen auf dem Programm. Ich hoffe, dass das jetzt alles
endgültig in mein Hirn gerutscht ist. Eigentlich finde ich die Fächer wirklich
spannend, aber leider auch ziemlich kompliziert. Ich habe aber nochmal die
komplette Physiologie der Niere aufgerollt, damit kann ich mir jetzt
hoffentlich alles herleiten.
Und rheumatische Erkrankungen… - da hat man vielleicht schon halb gewonnen,
wenn man die ganzen Antikörper der richtigen Krankheit zuordnen kann. Irgendwo
in der Fragestellung muss dem Patienten ja mal Blut abgenommen werden,
ansonsten kann es ja alles (naja nicht ganz, aber vieles) sein. Obwohl man sich
halt manchmal wundert beim IMPP. Ich erinnere nur daran dass alle, die kurz zuvor in einem Whirlpool
gebadet haben oder in einem drittklassigen Hotel in den Staaten übernachtet
haben, Legionellen haben… ;)
Morgen kommen die Handwerker und machen im ganzen Haus die Bäder. Um 8
Uhr legen die los. Ich wohne ganz oben im Haus – also entweder ich bin als
Erste oder mit als Letze dran. Ich befürchte eher letzteres und überlege
ernsthaft morgen schon um 6 Uhr am Schreibtisch zu sitzen, dann habe ich schon
mal zwei Stunden…
100 Fragen aus denen ich ein Dokument basteln muss, habe ich auch noch übrig, aber das dauert jetzt auch nicht Stunden...
Ihr werdet morgen hören, was ich aus der Situation gemacht habe…
Und sonst versuche ich mich an den Rat meiner Therapeutin zu halten
und die Frage was nach dem Examen passiert zu vertagen auf die Zeit, wenn es
dann wirklich geschafft ist.
Das ist nicht einfach, weil es schon jetzt streckenweise kaum noch
auszuhalten ist. Ich glaube, ich werde versuchen am Donnerstag nochmal das
Thema Medikamentenumstellung und Klinik
anzusprechen und sie fragen, wie sie das sieht – ob das etwas bringen könnte
und ob das zeitlich machbar ist. Der Arzt meinte letzte Woche zu mir, er käme
auch gern nochmal dazu, wenn es Unklarheiten oder Fragen gibt.
Das Problem ist, dass es ja schon jetzt kaum noch funktioniert, die in
der Ambulanz auch nur die Hälfte wissen (was ich nach dem Examen ändern möchte, weil sie mir so nicht helfen können) und warum soll man dann warten, bis das
nach dem Examen völlig eskaliert? Ich habe halt irgendwie das Gefühl gar nicht
so richtig das „Recht“ auf die Klinik zu haben, weil es ja offensichtlich für
das Examen noch reicht. Aber das ist eben bei mir irgendwie immer das Problem,
dass ich die Grenzen weit überschreiten kann und es immer noch irgendwie geht. Ich versuche mir zu sagen, dass
sie es mir nicht anbieten würden, wenn sie den Bedarf nicht sehen würden, aber
das funktioniert auch nur bedingt.
Und natürlich hatte ich mir das auch irgendwie anders vorgestellt und
eigentlich überlegt, meine Oma besuchen zu fahren und die Doktorarbeit voran zu
bringen (das wird halt auch von mir erwartet...), aber zumindest Ersteres funktioniert in dem Zustand sowieso nicht,
weil einfach das Verständnis fehlt, wenn die Tage mal nicht laufen. Und ich
werde mich nach dem Examen nicht weiter quälen.
Und wenn man das einigermaßen plant, bekomme ich vielleicht ein
Mitspracherecht, auf welche Station ich möchte, kann auch die Notaufnahme und
das „allgemeine Auffangbecken“ meiden und vorher selbst meine Klamotten packen –
dann muss ich niemanden nerven und es muss auch nicht jeder wissen, wo ich bin.
Es wäre halt nur so bezeichnend, weil es dann je nachdem wann es wird,
fast auf den Tag genau ein Jahr später wäre. Und ich habe so gehofft, diese
Klinik nie wieder als Patientin betreten zu müssen. Nicht, weil es so
schrecklich war (obwohl es mich am Ende schon genervt hat), sondern weil ich so
gehofft habe, dass es mir endlich besser gehen wird.
Alles Liebe und einen guten Wochenstart!
Mondkind
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