Tag 59 und 60 / 116 Gyn III und IV
So… das Wochenende ist dann also mal vorbei.
Absolute Katastrophe.
Ich weiß nicht, wie oft ich mir diese whatsApp –
Nachrichten durchgelesen habe… 100 Mal? 200 Mal? Und irgendwie kann ich es
einfach echt nicht glauben…
Mein Handy war dann tatsächlich von Freitagabend
bis heute Nachmittag im Flugmodus – was dann eine Kommilitonin schon in Sorge versetzte…
dabei war ich ja einfach mal nur rund 36 Stunden nicht erreichbar… also auf dem
Telefon, per Mail geht bei mir eigentlich immer.
Schlauer bin ich unterdessen immer noch nicht so
richtig. Ich habe lange nachgedacht, was jetzt wohl ein guter Weg wäre, damit
umzugehen. Denn es geht ja auch – oder vielleicht sogar vor allen Dingen – um die
anderen, die viel verlieren.
Wie mag es meinem Vater wohl gehen? Und weiß er
überhaupt, dass seine Freundin mich angeschrieben hat? Sagt er vielleicht
absichtlich nichts, weil er mich damit nicht belasten will?
Aber wenn ich ihn jetzt explizit darauf anspreche und er vielleicht gerade mal ein paar Minuten nicht darüber nachdenkt und ich ihn wieder erinnere? Oder vielleicht möchte er mit mir auch gar nicht darüber reden?
Da wir uns sonntags öfter mal gegenseitig fragen
wie die Woche war dachte ich, dass ich heute einfach mal zuerst frage und es
ihm damit offen lasse, ob er etwas sagt.
Er hat dann geschrieben, dass er „eine kleine Krise“
mit seiner Freundin hatte. Hatte… okay, das klingt ja schon mal positiv.
Ich habe dann gefragt, ob er meint, dass sie auf
dem Weg der Versöhnung sind und habe angemerkt, dass ich mir nach einer
Konversation mit seiner Freundin, die mich doch ein wenig ratlos zurück
gelassen hat, das Wochenende über ziemlich viele Sorgen gemacht habe.
Die Antwort ist er mir jetzt schon ein paar Stunden
schuldig…
Na mal sehen… ich habe gerade ein bisschen
Hoffnung.
Dann wäre ich zwar wirklich erleichtert, dass es am
Ende doch gut ausgegangen ist, aber spätestens wenn ich das nächste Mal dort
bin muss ich anmerken, dass ich einfach nicht immer in allen Konflikten mit
drin hängen möchte. Das ist mir einfach zu anstrengend.
Lerntechnisch lief es – wer hätte es gedacht –
ziemlich unterirdisch.
Jetzt habe ich das Glück gehabt, mich am
Donnerstag für Gynäkologie entschieden zu haben – ein Fach, das auch zumindest
in Teilen in meiner letzten Klausur geprüft wurde. Ich hoffe einfach, dass
zumindest ein bisschen etwas hängen geblieben ist und es zusammen mit dem
Vorwissen dann ausreicht. Mehr kann ich jetzt nicht machen; ich möchte da jetzt
erstmal auch keinen Tag mehr hinein stecken.
Ich habe heute eine kleine Rechnung aufgestellt.
Wenn ich jetzt weiterhin jeden Tag einen Lerntag
schaffen würde, dann würden am Ende 34 Tage übrig bleiben, um die letzten fünf
Examina zu kreuzen (was auch noch mal 1500 Fragen sind) und um alle 20 Scripte
zu wiederholen. Reicht das? Ich meine, das ist rund ein Monat, aber eben auch verdammt viel Stoff und es gibt sicher noch viele Lücken zu stopfen.
Mit einer Freundin habe ich heute gesprochen, die
im Moment schon im PJ ist und sie hat mir liebe Grüße von dem Psychosomatiker
ausgerichtet, bei dem ich im Dezember mal war… die beiden haben sich wohl auf
einer Fortbildung getroffen.
Kleines Gefühlschaos am Rande heute… (dass er
überhaupt noch an mich denkt…?)
Ich habe in den vergangenen Wochen ernsthaft
überlegt, ob ich ihm nochmal schreibe und frage, ob er nochmal eine Ecke Zeit
über hat. Aber wahrscheinlich ist das einfach vollkommen unpassend und
distanzlos. Ich kenne aber keinen Arzt/Therapeut, der es in zwei Stunden
geschafft hat, mich zu so vielen Erkenntnissen zu bringen. So inhaltlich
gesehen waren die Stunden echt nicht schön, obwohl er das noch so angenehm wie
möglich gestaltet hat und ich bei ihm tatsächlich das Gefühl hatte sicher zu
sein, aber im Nachhinein hatte ich wirklich den Durchblick, was mit mir gerade
los ist und warum ich auf bestimmte Dinge in bestimmter Art reagiere.
Ich glaube, wenn ich darüber auch offen in der
Ambulanz reden könnte, wären wir auch schon viel weiter und würden uns nicht
seit Mitte Dezember darum drehen, warum wohl für mich das PJ im Moment
unmachbar erscheint.
Morgen besuche ich eine Freundin. Ursprünglich
wollte ich ihr nur die Mathebücher vorbei bringen (die sie eigentlich auch
hätte bei mir abholen können…). Mit der Zeit wurde daraus: Wir machen mal noch
Neuro. Und jetzt ist es auch noch Genetik und Evolution.
Also Evolution habe ich ehrlich gesagt selbst das
letzte Mal in der Schule gemacht und war da nicht so sonderlich gut darin.
Ich habe ihr erklärt, dass ich es vor 18 Uhr auf
keinen Fall schaffe und auch das wird eine knappe Kiste. Allerdings hat sie vor,
um 21 Uhr im Bett zu liegen… na mal sehen, was das wird. Ich kann hier um 22
Uhr nicht auch nochmal durchstarten, da muss sie sich auch mal ein bisschen
nach mir richten. Wenn man so bedenkt, dass ich die letzten beiden Male erst
nach 23 Uhr weg war…
Dienstag muss ich dann die Wäsche machen und einkaufen,
Mittwoch muss ich dann wohl oder übel etwas für die Doktorarbeit tun und Donnerstag
ist Ambulanz (und dafür habe ich auch schon ein Thema auf Lager, das nicht
gerade einfach ist, weil ich wirklich vor habe, gewisse Dinge einfach mal raus zu hauen, sonst kommen wir nie weiter... – nebst dem Familienchaos hier gerade. Aber das kann halt auch ein Schuss in den Ofen werden, was meine Zukunft in der Ambulanz anbelangt).
Heißt also, ich werde bis zum Wochenende wieder
keine ruhige Minute haben, was ziemlich ungünstig ist, wenn man bedenkt, wie
desolat ich in die Woche starte.
Ich denke, morgen werde ich mit HNO anfangen.
Ursprünglich hatte ich Neuro geplant, aber dafür ist hier vielleicht gerade zu
viel los. Neuro wird mehr gefragt und außerdem ist es mir ein sehr wichtiges
Fach – das möchte ich lernen, wenn ich
hier (hoffentlich) wieder ein wenig mehr Ruhe habe.
Alles Liebe
Mondkind
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