Tag 70 / 116 Neuro V und Ambulanz



So langsam schlaucht die Woche…
Ich bin heute Morgen schon wieder eine Stunde eher aufgestanden, damit ich den Arzttermin halbwegs unproblematisch unter bekomme. Letzten Endes hat das trotzdem nicht gereicht, weil die mit ihrem Zeitmanagement mal wieder nicht zurecht kamen, aber es ist besser als nichts.
Langsam bin ich nur leider so müde, dass das auch nichts mehr nützt.
Auge kreuzen war heute unterirdisch. Ob das nun daran lag, dass schon die entsprechenden Lerntage ziemlich schlecht liefen, weil da gerade der Streit zwischen Papa und seiner Freundin war, oder ob ich heute so müde war, weiß ich nicht genau. Vielleicht war es einfach Beides… 
Aber vielleicht drücken wir bei "Auge" mal ein Auge zu... - das wird ja nicht so häufig geprüft... 
Okay, der war schlecht jetzt... ;) 

Und morgen wird es schon wieder schwierig. Ich muss einkaufen, zur Apotheke und eine Glühbirne besorgen…
Das war auch so eine Aktion… da ist mir letztens mitten in der Nacht etwas eingefallen vom Lerntag, das ich dann natürlich nachschauen musste. Und um deutlich zu machen, dass ich lieber im Bett bleiben sollte, ist mir dann mal mitten in der Nacht die Glühbirne um die Ohren geflogen… es hat sogar die Sicherung raus gehauen…
Auf jeden Fall hatte ich keine Ersatzbirne mehr und musste dann hier ein wenig umbauen, um zumindest Deckenlicht zu haben… 

***

Was ich von dem neuen Arzt halten soll, weiß ich noch nicht… - wahrscheinlich war es ganz gut.

Also eins muss man ihm lassen – er hat sich belesen. Das tun tatsächlich weniger, als man so denkt. Ich musste ihm nicht alle Basics erklären. Er wusste, dass ich im April vorhabe Examen zu machen und er wusste auch, dass gerade die Frage im Raum steht, wo ich mein PJ mache…



Das Schlafproblem möchte er jetzt mit Mirtazapin angehen… Nun ja – was ich davon halten soll, weiß ich in der Tat nicht. Ich kann mich an ein Gespräch mit dem alten Oberdoc erinnern, der zu mir meinte, dass wir wahrscheinlich mit dem Mirtazapin und mir ein Compliance – Problem bekommen aufgrund der Nebenwirkung der Gewichtszunahme.

Der Arzt meinte, es ist wirklich eine Mini – Dosis (wo er Recht hat…) - ich werde davon nicht viel merken…

Ich versuche es wirklich, aber so richtig glücklich macht es mich nicht.



Er hat dann auch wieder darauf herum gehackt, was mir denn im PJ noch fehlen würde außer die Ambulanz?

Ich glaube, das war alles wirklich ein Fehler. Ich weiß nicht, was meine Therapeutin in den Verlauf geschrieben hat, aber es war nie die Rede davon, dass mir „nur“ die Ambulanz fehlt. Ich habe dann erst mal klar gemacht, dass natürlich auch Freunde, mein Umfeld und auch ein bisschen das Labor fehlen. Und dass mir klar sein muss, dass die Doktorarbeit acht Monate auf Eis liegt…

Ich fürchte aber, das wird mich jetzt verfolgen.



Anschließend haben wir noch ein wenig über die Medikation gesprochen, die er bei – wie er im Verlauf gelesen habe – schwerer Depression und rezidivierender Suizidalität nicht für sehr angemessen hält. Na da sind wir uns ja zumindest mal einig.

Das hört sich nur immer so hart an. Ich weiß ja bis heute nicht, was für Diagnosen in dem Arztbrief stehen, aber vielleicht will ich das auch wirklich nicht wissen. Ich meine… - das bin doch nicht ich… Also, das ist doch nicht ein und dieselbe Person, die jetzt Examen macht und dann das… - da passt doch etwas nicht.

Ich bekomme das immer nicht zusammen und ich weiß, dass es wahrscheinlich ein absolutes Klischee ist, aber für mich liegen Depressive bis mittags im Bett (und manchmal glaube ich, dass ich das genau deswegen nicht tue). Und deshalb „kann“ ich das ja irgendwie nicht haben.

Ich weiß, ein bisschen bescheuert – ich glaube Krankheitsakzeptanz wäre wirklich mal noch ein Thema.



Bezüglich der weiteren Medikation meinte er, dass wir dann nach dem Examen mal anfangen müssten, verschiedene Antidepressiva in Höchstdosen miteinander zu kombinieren.

Da ich noch ein Wörtchen mitzureden habe, wird das nicht passieren – abgesehen davon wird man das auch nicht in vier Wochen schaffen… 

Am Ende mussten wir natürlich noch klären, wann ich da wieder aufzuschlagen habe. Er meinte dann: "In zwei Wochen sehe ich Sie wieder..." Woraufhin ich erwidert habe: "Ich hatte eigentlich darauf spekuliert, erst nach dem Examen wieder zu kommen." 
Das hält er mit der Diagnose jetzt mal nicht für tragbar, aber er hat sich zumindest auf vier Wochen eingelassen. 
Naja... ganz verstehen muss ich das hoffentlich nicht alles. Die Eine streckt die Termine, der andere würde sie gern enger stecken...  

Ich muss mir noch überlegen, womit ich morgen weiter mache. Zur Auswahl stehen noch so "Randfächer", aber wenn ich jetzt all die Fächer mache, in denen nur ganz wenige Fragen gestellt werden, dann werde ich auch kirre. Kinderheilkunde wollte ich ja am Ende machen. Für Mibi habe ich noch nicht wirklich einen Plan. Das sind laut Script 1,5 Lerntage - das ist völlig unmachbar. Dann bleibt noch Psychiatrie... 
Das muss ich mir jetzt mal noch überlegen... das sind halt auch drei super volle Lerntage, aber zumindest Samstag und Sonntag habe ich meine Ruhe denke ich... 

Mondkind

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