Tag 2 / 116 Ortho - Script 2



Es ist nicht ganz fertig geworden das Ortho – Script.
Und ich habe auch nichts von gestern wiederholt.
So geht das einfach nicht. Ich bin viel zu langsam.

Aber gekreuzt habe ich heute Morgen. Nicht viel, weil ich dann schon unterbrochen wurde, aber immerhin 22 Fragen, von denen ich nur vier falsch hatte. Das geht mal noch.

Ich habe auch schon wieder nicht geschlafen heute Nacht.
Ich glaube, ich werde gerade auch super empfindlich, aber meine Mitbewohnerin macht mich verrückt. Wenn ich dann irgendwann mal abends schlafe, hüpft sie mitten in der Nacht unter die Dusche. Früher habe ich das nicht gehört, aber in den letzten  Wochen höre ich sie fast täglich.
Und wenn ich ein Mal wieder wach bin, kann ich noch mal zwei Stunden warten, ehe ich wieder einschlafe.
Und für die Folgenacht kann ich das übrigens auch vergessen. Heute ist hier im Haus irgendeine Party und es ist ja nun nicht die Erste – da ist es meist bis 2 Uhr nachts oder so laut. Ich krieg die Krise, ehrlich.

Heute Morgen hat Papa noch angerufen. Hatte er zwar gestern Abend schon angekündigt, aber klug war es nicht, hat es mir noch schlagartig klar gemacht, dass ich bisher noch kein einziges Weihnachtsgeschenk habe und auch noch meiner Mama erklären muss, dass ich Weihnachten nicht kommen kann, weil Papa mich am ersten Weihnachtsfeiertag nicht fahren möchte und Zug fahren nicht funktionieren wird.

Wenigstens habe ich mich heute Nachmittag dann mal doch um die Weihnachtsgeschenke für meinen Vater und seine Freundin gekümmert und ich finde, da sind sogar nette Ideen bei raus gekommen.
Ansonsten wünsche ich das hier echt keinem. Es ist so eine unfassbare Quälerei im Moment.

Das mit den Pausen war auch wieder eine schwierige Angelegenheit…
Und mit dem Essen muss ich mir auch Gedanken machen. Im Moment zickt mein Magen herum – ich bin wirklich froh, wenn ich es so gegen 14 Uhr mal schaffe etwas zu essen und ich mich nicht hinterher ganz klein zusammenrollen muss auf meinem Stuhl wegen der Magenschmerzen.
Es würde mich nicht wundern, wenn ich mir jetzt noch irgendeine Gastritis eingefangen habe oder so. Theoretisch sollte ich wohl als Erstes den Kaffeekonsum mehr oder weniger einstellen, ich fürchte nur, dann komme ich gar nicht mehr in den Tag.
Allerdings ist natürlich auch das Energielevel auf relativ niedrigen Niveau bei so wenig Gehirnfutter.

Dem Psychosomatiker habe ich auch geschrieben und das war dann auch sehr ernüchternd. Eigentlich hatte ich das für Montag geplant ihm zu schreiben, aber ich halte es hier wirklich nicht aus. Ich habe ihm natürlich nicht mitgeteilt, dass ich absolut nicht weiß, wie es hier die nächsten Tage weiter gehen soll (was soll er von der Ferne tun?), sondern dass ich das Gespräch sehr entlastend empfand und mir gut vorstellen könnte dieses Jahr nochmal vorbei zu kommen, wenn es in seinen Zeitplan passt, ansonsten Anfang Januar.

Er hat auch schnell eine liebe Mail zurück geschrieben, allerdings mit dem Hinweis, dass er ab Januar nun doch nicht mehr in der Ambulanz ist, ich bis dahin aber gerne vorbei kommen dürfe.
Na das klang aber am Mittwoch noch anders. Aber er ist ja selbst erst seit zwei Wochen wieder an der Klinik – wahrscheinlich brauchen sie ihn einfach irgendwo anders.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Erfahrung mit ihm machen durfte, aber ein bisschen schade ist es schon. Er hatte halt so ein gutes Konzept. „Emotionale Unterstützung bis zum Examen“ hätte bedeutet, dass ich einfach mal nichts liefern muss. Denn natürlich wollen Therapeuten und Ärzte im Normalfall Veränderungen sehen. Ambulant vielleicht nicht so schnell wie stationär, aber im Gesamten schon. Es wäre hundert prozentig genau das gewesen, das ich jetzt in der Situation hätte gebrauchen können.


Alles Liebe
Mondkind

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