Fail im Labor


Irgendwie hatte ich mir das alles anders vorgestellt in der letzten Woche bevor die Uni startet. Heute Morgen bin ich ins Labor gefahren und eigentlich wollte ich rechtzeitig weg. Das war natürlich wieder nichts und als ich auf die Uhr geschaut habe, habe ich festgestellt, dass eine Freundin in einer halben Stunde kommen wollte. Ich war die letzte im Labor, also musste ich schauen, dass alles in Ordnung ist. Dann habe ich mich auf meinen Sattel geschwungen und bin so schnell es ging nach Hause gedüst. Dort habe ich es gerade noch so geschafft den Schlafanzug unter der Bettdecke verschwinden zu lassen, mir ein frisches T – shirt überzustreifen und den Kaffeebecher in die Spüle zu stellen, ehe sie kam.

Im Labor heute… das war eher mittelprächtig.
Kann sich jemand an den Blogpost „Feuerwerk im Mikroskop“ erinnern?
Am Freitag hatten wir die Präparate, nachdem wir unmittelbar nach der Färbung viele Gefäße gesehen haben, mit einem Gel versiegelt, das dann über das Wochenende getrocknet ist.
Ich war gestern schon kurz im Labor, weshalb ich das Ausmaß der Katastrophe schon gestern gesehen habe.

Die Präparate werden in einer Papphülle getrocknet. Für jedes Präparat gibt es eine dafür vorgesehene Form und dann kann man auch noch einen Deckel drüber klappen, damit die Präparate nicht beschädigt werden, wenn man sie transportieren möchte (obwohl das in diesen Pappen ohnehin nicht empfehlenswert ist – dafür nimmt man lieber einen stabilen Kasten)
Jedenfalls - wenn man sie trocknet – dann sollte man den Deckel nicht tunlichst nicht schließen.

Unser MTA meint immer dass es reicht, ein zerknülltes Taschentuch dazwischen zu klemmen. Und bisher ging das auch immer gut. Nur dieses Mal war der Abstand anscheinend nicht groß genug und die Präparate waren zum Teil am Deckel festgebacken.
Als weiteres Problem hatte sich bei einigen Objektträgern das Präparat samt Eindeckmittel gelöst und auch das kann man natürlich nicht mikroskopieren.
Unser MTA meinte, er nutzt das Mittel schon 20 Jahre und so etwas sei ihm noch nie unter gekommen.

Das rechte Präparat ist vom Objektträger abgehoben. So soll es nicht sein.


Es wäre einfach nicht meine Arbeit, wenn nicht immer etwas schief liefe. Mittlerweile ist das schon beinahe zur Normalität geworden.
Sogar der MTA sagte, dass diese Arbeit mit ungewöhnlich vielen Rückschlägen versehen ist. Dann ist das ja zumindest nicht nur mein bescheidener Eindruck…

Heute habe ich angefangen die restlichen Schnitte aus demselben Muskel zu färben. Wenn die Färbung funktioniert, müssen wir also morgen Nachmittag genauso viele Gefäße, wie bei der letzten Färbung im Präparat sehen.
Naja… - man darf gespannt sein.

***
Bloß gut habe ich vorhin schon kurz angefangen zu schreiben.
Meine Freundin und ich waren kurz etwas essen und kurz nachdem sie gefahren war, fing es an in meinem Bauch zu rumoren und seitdem hänge ich mit Bauchkrämpfen und Schüttelfrost zwischen Bett und Badezimmer fest.
Ob das nun auf das Essen oder den derzeitigen Stress zurück zu führen ist, weiß ich nicht. Ist auch egal – mir geht es in beiden Fällen gleich schlecht.

Eigentlich hatte ich ja noch formatieren gewollt heute Abend… das kann ich jetzt wohl knicken…

Morgen könnte ein spannender Tag werden. Der Oberdoc und ich sind verabredet. Allerdings ist er gerade schwer erkältet und mir geht es auch nicht gut.
Ich hoffe, wir schaffen das beide bis morgen Abend auf die Füße zu kommen…

Ich gehe jetzt ins Bett.

Alles Liebe
Mondkind

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