Tag 21 / 116 Kardio V und Ambulanz



Wieder mal ein Tag geschafft.

Wem ist eigentlich gestern der Fehler aufgefallen?
Ich bin heute mitten in der Nacht aufgewacht und irgendwie schoss mir plötzlich in den Kopf, dass ich gestern von Mitralklappeninsuffizienz geschrieben habe, wo eigentlich Mitralklappenstenose hingehörte. Da sieht man mal, was mein Hirn nachts so tut.

Heute war Kardio dann nicht mehr so cool. Perikarditis, Myokarditis und Endokarditis – da kommt man schon mal durcheinander.
Und dann auch noch Kardiomyopathien – davon gibt es auch 5 verschiedene und am Ende schmeiße ich sie dann doch alle durcheinander. Ich sollte einfach nur 3 davon lernen und den Rest als Ausschlussprinzip kreuzen oder so…
Und dann auch noch Hyper- und Hypotonien…
Mir raucht der Kopf.

Ganz wichtig scheint den Autoren aber die Nummer mit den Kalziumantagonisten zu sein (oder das wird im Examen tatsächlich so oft gefragt…)
So muss man die Dihydropyridine zwingend mit Beta – Blockern koppeln, während genau das bei Verapramil- und Diltiazem – Typ verboten ist…
Nicht so einfach zu merken, wo alle drei doch zu einer Medikamentengruppe gehören…

Morgen geht es dann mit Rhythmusstörungen weiter. Auch kein einfaches Thema und ich denke mit der Wiederholung von heute werde ich auch eine Weile beschäftigt sein, weil es viel war und ich mich nicht gut konzentrieren konnte.

Ich habe noch im Schnellverfahren den Tag von gestern wiederholt (das mit den Klappenfehlern war ja im Grunde nicht so viel, wenn man nicht gerade Stenose und Insuffizienz vertauscht – dann wird es natürlich fatal…) und ich habe Uro III gekreuzt. Das hat erstaunlich gut geklappt, aber man merkt es eben auch, wenn ich einen guten Lerntag hatte. Uro III hat damals beim Lernen echt gut funktioniert – da hatte ich einen richtigen „flow“.
Eigentlich wollte ich noch Uro II wiederholen, weil es gestern mit dem Kreuzen ja nicht so gut geklappt hat. Vielleicht lese ich gleich noch mal gelbe Kästen (=examensrelevanteste Dinge).

 ***

Ansonsten war ich heute noch bei meiner Therapeutin.
Ich mag dazu heute gar nicht so viel sagen, weil ich auch die Negativität auf diesem Blog im Rahmen halten will. Das war nämlich das Thema der Stunde. Irgendwie sträubt es sich in mir ja im Moment schon, die Dinge positiv zu sehen, aber ich glaube, sie hat mich irgendwo erreicht mit ihrem Optimismus.

Ich finde es halt immer schwierig zu hören, dass es bis nach dem Examen gar nicht darum geht, irgendetwas zu erreichen, sondern einfach nur darum, mich halbwegs heil über die Zeit zu bringen.
Sie meinte dann am Ende auch zu mir, dass viele mich in dem Zustand nicht gehen lassen würden, aber sie mir vertraut (Ich finde der Kommentar bringt es auch viel mehr, als das obligatorische Gefrage am Ende der Stunde, weil es nicht so negativ besetzt ist, sondern ein Vertrauensvorschuss, den es gilt nicht zu missbrauchen).
Aber das sind dann halt noch fast vier Monate, in denen das hier so weiter geht.
Ich glaube sie wird mir schon fehlen, wenn ich dann weg bin. Das ist ja gerade meine Angst. Bis zum Examen bringen sie mich irgendwie durch und dann darf ich sehen, wie ich klar komme…Wie soll ich das denn nicht negativ sehen?
Wir kennen uns mittlerweile schon eine Weile und ich weiß halt, dass ich bei ihr über alles reden darf, ohne Angst haben zu müssen. Ich glaube, sonst kämen wir an viele Themen auch gar nicht dran. Wie soll man über Negativität reden und versuchen da irgendwelche positiven Aspekte zu finden, wenn man die Negativität gar nicht offen ansprechen kann? Und mit Negativität geht ja auch irgendwie Sinnverlust einher und da bewegt man sich eben ganz schnell schon wieder in therapeutischen Grauzonen, aber bei ihr ist das okay. 

Nur darüber wie es dann im PJ funktionieren soll, mag sie irgendwie nicht reden. "Das machen Sie schon..." Ja, super. Ich glaube vor einem Jahr hätte ich das vielleicht sogar noch unterstützt. So nach dem Motto: Man muss sich ja nur vernünftig zusammen reißen und dann geht das schon. 
Natürlich hat das ganz viel mit eigenem Willen zu tun und der ist sicherlich zwingende Voraussetzung, aber der alleine wird wohl nicht reichen befürchte ich... 

Jetzt ist halt nur wieder die Frage, was ich aus dem Freitagstermin bei der Ärztin mache. Die weiß ja auch, dass sich das nicht innerhalb von 2 Tagen komplett ändert. Vielleicht hilft es ja das Thema PJ einzustreuen… - so als Ablenkung. Das letzte Mal wollte sie wissen, wie das mittlerweile an der Uni organisiert ist und dann waren wir ganz schnell thematisch gesehen weg von meiner Person.

Alles Liebe
Mondkind

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