Tag 44 / 116 Abdomen VII



Ich kann einfach nicht mehr für heute. Mir fehlt noch eine halbe Seite und vor der sitze ich jetzt schon eine halbe Stunde und kann mich wirklich gar nicht mehr aufraffen. Mir fallen hier halb die Augen zu. Ich glaube, ich mache es morgen, aber jetzt fühlt es sich halt unfertig an.

Es war ein ausgesprochen schwieriger Start in den Tag heute.
Die Stimmung absolut im Keller, meinem Bauch ging es auch ganz und gar nicht gut heute Morgen und irgendwie hängt mir die Therapiestunde von gestern auch noch ziemlich negativ nach.
Aber es nützt ja nichts… - also schnell auf an den Schreibtisch. zumal ich heute ja eigentlich auch noch den Rest von gestern nachholen musste – da fehlt jetzt halt noch die halbe Seite…
Heute kam hinzu, dass ich für das Kapitel überhaupt keine Zusammenfassung hatte. Intelligent wie ich war, habe ich im Frühling – als das entsprechende Script dran war – lediglich die Überschrift aufgeschrieben, damit zumindest ein Dokument existiert.

Also musste ich wohl oder übel nebenbei noch Lernzettel schreiben, obwohl sich das im Endeffekt gar nicht mal als negativ heraus gestellt hat, weil es mich wirklich gut abgelenkt hat und ich darüber hinaus glaube ich effektiver gelernt habe. Nur für jeden Tag wäre es nichts – da hätte ich schon längst eine Sehnenscheidenentzündung.

Das Kreuzen war heute wirklich sehr amüsant…
Folgender Kommentar war in den Kommentaren zu den Antworten zu finden
„Die hier vom IMPP als richtig gewertete Lösung ist kritisch zu betrachten“. Das war sehr diplomatisch ausgedrückt für den Schwachsinn, der da richtig sein sollte – aber allzu IMPP – kritisch dürfen die ja wahrscheinlich nicht sein…

Und dann kam die Frage, was man mit einem positiven Hämoccult – Test machen sollte. Eine der möglichen Antworten:
„ Sie wiederholen ggf. den Test so oft, bis alle Proben negativ ausfallen.“
Das stelle ich mir gerade sehr lustig vor. Bei der 20. Durchführung des Testes würde sich der Patient dann vielleicht auch wundern… ;)  Das war natürlich nicht die richtige Antwort – nicht, dass hier Missverständnisse entstehen… ;)

Heute Abend habe ich dann noch meine Unterlagen sortiert, die übernächste Woche alle an die Uni gebracht und gestempelt werden müssen. Ich zähle das bestimmt noch mindestens fünf Mal nach, aber eigentlich ist alles fertig.

Ansonsten waren meine Gedanken heute während ich Einkaufen war auf Wanderschaft. Ich finde das eigentlich immer ganz entspannend – wenn ich halbwegs im Zeitplan liege, sonst nicht – mittags einkaufen zu fahren. Da kann man wirklich mal den Gedanken ein wenig nachhängen (nur ein bisschen - auf den Verkehr sollte ich natürlich auch auf dem Fahrrad aufpassen) und verliert dabei nicht effektiv Zeit.
Ich kann mich noch erinnern – bevor ich im Sommer aus der Klinik entlassen wurde – war eine meiner größten Sorgen, die guten Momente nicht mehr erleben zu können. Ich habe viele gute Erfahrungen gemacht in der Zeit, in der die Uni mal keinen Druck gemacht hat und ich weiß nicht, wie viele Jahre ich davor schon nicht mehr entspannt irgendwo auf einer Picknickdecke gesessen habe - mal so als Beispiel.
Ich trage sie noch mit mir, lese wirklich oft in diesen alten Einträgen herum – einfach, weil sie so bewegend sind. Weil ich das manchmal gar nicht begreifen konnte, dass ich das tatsächlich nochmal erlebe. Es gab Zeiten da habe ich geglaubt, dass dieser Wahnsinn in meinem Kopf mich nie wieder aus seinen Fängen lässt.
Von diesen Erfahrungen bin ich im Moment Lichtjahre entfernt. Es hat sich viel zum Alten bewegt – was aber mit dem Examen vor der Nase auch irgendwie absehbar war.
Und obwohl es manchmal wirklich weh tut, schaue ich gern auf diese Erfahrungen und die Momente zurück und hoffe, dass nach dem Examen alles ganz anders wird, als ich das derzeit befürchte.

Ich wünsche allen einen guten Start ins Wochenende!
Liebe Grüße von einer sehr müden Mondkind

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drittes Staatsexamen - ein Erfahrungsbericht

Reise - Tagebuch #2

Von einem Gespräch mit dem Kardiochirurgen